Stille

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  • Published 11 years ago

Gedanken zerbrechen in ihren Schutzhüllen bevor diese geknackt werden können. Flucht scheint die einzig mögliche Option zu bleiben. Doch die drängende Frage wohin und das mindestens ebenso unausweichliche wovor stellen sich unbeantwortet in den Weg. Unbeantwortbar. Wovor flüchtet man, wenn eigentlich alles in Ordnung ist? Wohin flüchtet man, wenn die vertraute Umgebung zumindest in Tilt Shift betrachtet doch der sicherste Ort der Welt ist?

Sich selbst nicht mehr zu kennen. Die große Angst vor der Stille im Innern. Die große Sucht nach der Stille für das Innere. Damit man beim Lauschen vielleicht doch noch das ein oder andere vergessene Wort findet und sich, mit etwas Glück, aus ein paar Gedankenfetzen wieder zusammen flicken kann. Der Fluss ist eisig und sogar von einer dünnen Schicht frischer Schneeflocken bedeckt. Den Fuß darauf zu setzen ist ein Wagnis, doch der Wald in der Ferne sendet schweigend seine Gastfreundschaft an die Augen. Wenn Mut in Tablettenform verkauft werden würde, wäre dies womöglich der Moment, an dem man anfangen würde, Pillen nicht mehr ganz so sehr zu verfluchen. Ein vorsichtiger Schritt, noch nicht ganz aufsetzen, es knackt schon um die Zehen herum. Zweieinhalb Schritte bräuchte man nur, sagt das Augenmaß, dann wäre man in Sicherheit. Zweieinhalb Buchstaben brauchte es nur, um die Mauern einzureißen, die die verlorene Sicherheit mit sich nahmen. Doch das ist jetzt nicht wichtig, im Grunde war das nie wichtig. Menschen machen Fehler, jeder weiß das und doch lässt man sich immer wieder auf das selbe Spiel ein. Jetzt den Fuß aufsetzen, dann schnell den anderen vorschwingen und mit einem beherzten Satz nach dem Ast auf der anderen Seite greifen.

Nur noch ein paar Schritte. Die Bäume werden geduldig zuhören und die Wunden heilen.

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Mandelbrot Set

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  • Published 11 years ago

Manchmal, wenn ich Google benutze, findet es nicht das, wonach ich suchte. Meist ist das aber überhaupt nicht schlimm, weil dann stattdessen sehr großartige Kunst auf den vorderen Plätzen landet. So zum Beispiel dieses Meisterwerk, gewidmet der Mandelbrot Menge:

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Mandelbrot Set you're a Rorschach Test on fire
You're a day-glo pterodactyl
You're a heart-shaped box of springs and wire
You're one badass fucking fractal

The Geek Shall Inherit The Earth

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  • Published 11 years ago
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Es tut weh, so zu sein, wie du solltest
Es tut weh, zu sein, wie du bist
Aber wenn der Quarterback kommt
Um dir die Brille abzunehmen
Sag ihm: „Danke, die bleibt, wo sie ist!“

Alaskanisierung, die

  • Reading time: 1 min
  • Published 11 years ago

Alaskanisierung, die:

Fortwährend mehr Bücher der eigenen Sammlung hinzufügen, als man jemals in einem Leben lesen kann.

Über Freiheit

  • Reading time: 2 min
  • Published 11 years ago

Ich möchte frei sein.
Dieser kurze Satz würde an und für sich reichen, um im groben die halbe Menschheitsgeschichte zusammenzufassen.

Ich möchte frei sein.
In meinem Lateinunterricht lernte ich das wunderschöne Verb vacare kennen. Frei sein von etwas. Doch von was? Vom unmittelbaren, persönlichen Umfeld, von Sorgen jeglicher Art oder vom Glauben an das Gute im Menschen?

Ich möchte frei sein.
Gut und richtig frei. Man kann ja auch falsch frei sein. Das nennt man dann meist große Errungenschaft der Menschheit und das hat meist sehr viel mit Ansichten älterer Herren zu tun. Leider.

Stop. Zurückspulen. Bis zum Anschlag des Bandanlaufstückes. Klack. Erneute Wiedergabe.

Ich möchte frei sein.
Diese vier Worte könnten mein Leben mehr als zwei Mal um 180 Grad drehen, wenn die Menschheit nicht so unfassbar intelligent gewesen wäre, den Konjunktiv zu erfinden.

Ich möchte frei sein.
Freiheit. Eines der großen Ideale, sowohl in der Kunst als auch in Politik und Gesellschaft. Und doch auch: Freiheit, reine Einbildung?

Ich möchte frei sein.
Doch bin ich weniger frei, wenn ich nicht auch manchmal nicht frei sein will?

Ich möchte frei sein, gut und richtig frei, verantwortungsvoll, wissend, was Freiheit bedeutet, ständig in dem Bewusstsein, dass es kein zurück mehr gibt, wenn der Kampf für Freiheit einmal begonnen hat. Denn ein Kampf ist es, immer.

Frei sein wollen ist bestimmt nobel, aber eigentlich, eigentlich möchte ich nur leben.

Doch, wie lebt man?

Ashy Birthday

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  • Published 11 years ago

Hallo awesomes Mensch!

Ich drücke Dich, ganz fest, ganz fest. Ich glaube nämlich an Feen und daran, dass Du eine bist. Zumindest stelle ich mir Feen so vor, wie Dich. Immer für alle da, immer stark und immer noch ein paar zynische Worte auf den Lippen.

Flieg heute mal ein paar extra Loopings für Dich, schau Dir an, was Du alles schon großartiges vollbracht hast und vor allem: lass Dich feiern!

I would have every young woman of your condition in life acquainted with the manners and amusements of London.

Jane Austen - Sense and Sensibility



Kunst ist leise

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  • Published 11 years ago

Gute Musik muss nicht laut sein, nur weil sie live gespielt wird. Stellen Bands wie Broken Social Scene oder Lambchop bei Bedarf auch eindrucksvoll unter Beweis.

Leider ist das nicht die öffentliche Meinung. Die öffentliche Meinung ist, dass Musik laut sein muss, wenn sie live gespielt wird. Was natürlich auch heißt, dass ein Künstler live so dermaßen betrunken sein kann, dass es nichts macht, wenn er zwanzig mal daneben haut, weil es ja eh so laut ist, dass man die Fehler nicht mehr hört. Kunst ist das nicht mehr. Und im Grunde habe ich auch keinen Respekt vor Menschen, die ihre Musik, in die nach meinem Kunst- und Musikverständnis ihr Herzblut geflossen ist, so derart verhunzt darbieten.

Kunst ist leise. Wahre Kunst berührt ohne zu berühren, hinterlässt Eindrücke ohne zu bleiben und ist doch ewig. Wahre Kunst spürt man in einem Moment, das ist so ähnlich, wie wenn Leute sagen, es sei Liebe auf den ersten Blick. Nur anders. Denn der Moment, in dem man Kunst spürt, ist in sich eine Ewigkeit. Der Moment, in dem man berührt wird, verändert alles. Immer wieder. Und doch ist er immer genauso greifbar wie unfassbar fern. Nicht haltbar, aber spürbar. Leise eben. Nicht laut.

All I ever wanted

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  • Published 11 years ago
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And I'd be lying if I said that I didn't find it exciting,
your eyes so lit, your face so warm and inviting.

Jahresendmeinungsäußerung

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  • Published 11 years ago

Zeit vergeht ja auch irgendwie immer schneller. Und Verlust und Veränderung waren selten so nah beieinander wie in diesem Jahr.

Amy Winehouse, Elizabeth Taylor, Steve Jobs. Nicht nur Namen, sondern Menschen, die nicht vergessen werden werden.

Tunesien, Ägypten, Wall Street. Ein neues Gesellschaftsbewusstsein. Nicht nur vereinzelt, sondern weltweit und ungebrochen.

Und nicht zuletzt landet immer wieder dieses eine Bild im Kopf.

Im Moment

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  • Published 11 years ago

Einen Schritt zu weit gehen und dann einfach fallen lassen und nicht zum Rand der Klippe zurück blicken, dich noch sehen, in Gedanken, oben stehend, in Panik herab in die Tiefe schauend. Zögernd. Würdest du hinterher springen, wenn ich deine große Liebe wäre?

Es gibt Fragen, die sollte man sich nicht stellen. Erst recht nicht mitten in der Nacht in einem zu leeren Zimmer in einer zu leeren Wohnung in einer zu wachen Straße in einer just in diesem Moment zu lauten Stadt. Dass es nie ruhig ist und im Grunde auch keine Felsklippen gibt, von denen man springen könnte, ist ein entscheidender Vorteil guter Städte. Ruhe ist sowieso oft sehr gefährlich. Wenn es zu ruhig ist, kommt man viel zu schnell auf die absolut törichte Idee, über das eigene Leben nachzudenken. Dann wendet man alle möglichen nie geschriebenen und noch viel mehr ungesagte Worte und Sätze in Herz und Kopf umher, in der schnell schwindenden Hoffnung, das alles könnte doch noch irgendwie reparabel sein. Aber es ist nicht reparabel. Nicht nur nicht diesmal. Nie.

Wenn die Vergangenheit veränderbar wäre wäre die Zukunft nicht lebbar. Ja, sogar die Gegenwart wäre beständig nur ein Schatten ihrer selbst, ununterbrochen im Wandel durch die in unseren Augen unbedingterweise nie perfekte Vergangenheit. Warum es nie perfekt sein kann? Man könnte jetzt hochwissenschaftlich werden und Gödel anführen oder den Energieerhaltungssatz. Oder schlicht und einfach anmerken, dass Perfektion in Momenten lebt, in diesen jedoch unsterblich ist.

Ich brauche nicht zurücksehen. Du bist hinterher gesprungen. Für den perfekten Moment.