Lua
Manchmal muss man eben einsam sein. Da kann man mit den nettesten Menschen der Welt zusammen sein und ganz viel großartiges und wunderschönes erleben, aber manchmal kommt ein klitzekleiner Gedanke daher und reißt die Welt aus den Fugen. Zumindest soweit, dass man ersteinmal nachdenken muss.
Dann läuft man bis ans Ende der Straße, stellt fest das es nicht reicht und läuft weiter. Einfach immer weiter. Musik kann man nicht hören, nicht weil es nicht die Mögleichkeit gäbe, nichtmal weil man nicht will, sondern einfach, weil kein Lied passen würde. Weil zu viele Emotionen auf einmal da sind. Wenn es Farben auf dem Farbkreis wären, sie würden sich nicht zu weiß überlagern. Auch nicht zu schwarz. Es würde bunt bleiben. Zu bunt.
Denn eigentlich will man das Bunte loswerden. Nur für einen Moment mal Stille haben. Nicht diese “keine Menschen, kein Geräusch”-Stille, die es jederzeit an jeder dritten Ecke für umsonst gibt. Nein. Die unbezahlbare innere Stille. Keine wirren Fäden die im Kopf Mikado spielen und sich ständig dabei verheddern, weil man mit Fäden eben kein Mikado spielen kann.
Irgendwann geht man unter Menschen um andere Stimmen zu hören, nicht die eigene hören zu müssen. Dass das nicht gut geht war einem eigentlich auch vorher klar, aber es war eben notwendig. Schlechter ist die Gesamtsituation ja auch nicht geworden.
Überhaupt. Im Grunde genommen weiß man gar nicht, warum man auf einmal so ist, wie man ist. Warum man partout nicht mehr da sein wollte wo man war, bei denen sein wollte bei denen man war. “Vielleicht weil es gefehlt hat.” sagt die nervige Stimme aus der hinteren linken Kopfregion dann.
Dann kommt der Sonnenaufgang. Und alles ist gut.
When everything is lonely I can be my own best friend
I’ll get a coffee and the paper, have my own conversations
Bright Eyes - Lua