Herbstregen
Herbst war schon immer - zumindest seit ich mich erinnern kann - meine Lieblingsjahreszeit. Im Grunde sind ja alle Tage zu jeder Jahreszeit verzaubernd, wenn man nur zur richtigen Zeit mit den richtigen Leuten am richtigen Ort ist. Herbste brauchen diesen ganzen Aufwand nicht. Im Herbst versucht die Natur alljährlich wieder, anders zu sein. Sich eine Maske aufzusetzen. Nicht zuletzt beginnt ja auch die fünfte Jahreszeit mitten in diesem Stimmungsgewitter.
Es gibt meist viel Regen. Regen, der reinigt, Regen, der anders als Sommerregen und erst recht anders als Frühlingsregen riecht. Regen, der nass und kalt und ein bisschen dreckig ist. Regen, der Pfützen zu Abenteuern macht. So, wie jeden Herbst die selbe Art Regen wieder kommt, kommen mit eben diesem auch unweigerlich Erinnerungen. Sätze zum Beispiel, die diese Herbstmagie greifbar machen.
That night I wrote into my journal: ‘Trees are shizophrenic now and beginning to lose control, enraged with the shock of their fiery new colors. Someone — was it van Gogh? — said that orange is the color of insanity. Beauty is terror. We want to be devoured by it, to hide ourselves in that fire which refines us.’
(Donna Tartt, The Secret History)