Meandering Soul

This day is done, I'm going home.
eFranes Penguin Avatar

Shoreline

22
Jul 2010

Fahr ans Meer, nimm dir eine dicke kuschelige Decke, setz dich an den Strand, hör den Wellen zu. Warte bis du an nichts mehr denkst außer an das Rauschen der nächsten Welle. Dann erst wieder aufstehen. Dann ist bestimmt nicht alles gut. Nicht wenn vorher nicht alles gut war. Aber dann ist alles ein bisschen anders. Vor allem ist der Gedanke der gestört hat nicht mehr da.

Das sagt sich viel zu einfach. Leider ist es meistens nicht so einfach. Das fängt ja schon damit an, dass man ja erstmal ans Meer kommen muss. Und dann die ganzen Fragen der Leute, warum denn und wieso denn und ob man denn helfen könnte. Eigentlich will man doch nur allein sein. Doch das versteht ja meistens keiner. Und die die es verstehen können nicht dabei helfen, dass es geht.

Atmen.

  • Published on July 22, 2010
  • 138 words

Extinguish Me

17
Jul 2010

Dann ist auf einmal eben nicht mehr alles gut. Dann fällt einem wieder ein, dass man auf Wolken ja gar nicht schweben kann, die ganzen Naturgesetze versauen einem den sowieso schon angeknacksten Tag. Was heißt hier Naturgesetze? Die Natur spielt auch ohne Gesetze nicht mit. Die guten alten Sommergewitter sind auch nur noch Schatten ihrer selbst. Ein kleiner Faden hängt in der Luft. Zu klein, um sich daran klammern zu können.

Doch sollte man es nicht wenigstens versuchen? Nicht zu schnell den Rettungsfaden der Hoffnung hängen lassen? Wer weiß das schon. Manchmal ist es eben nicht so einfach. Da schwirren mehr eigentlich und vielleicht und könnte und hätte und dürfte und warum durch den Magen als Schmetterlinge jemals Platz finden würden. Dummerweise erzeugt jedes einzelne von ihnen die Negativwirkung des Schmetterlingsgefühls. Gar nicht so einfach, nicht daran zu denken, dass da ja nicht nur eins ist.

An manchen Tagen möchte man einfach weder Hammer noch Nagel sein, möchte nicht mal von außen auf dieses Wesen blicken müssen, das man repräsentiert. Es sind diese Tage, an denen man nicht umhin kommt Bridge Over Troubled Water zu hören. Nicht einmal, nicht zweimal, ständig. Es sind diese Tage an denen jedes winzige Zeichen von Kommunikationsaufnahme dankbar entgegengenommen wird in der Hoffnung, dass es endlich die eine Information ist, auf die man so sehnlichst wartet. Es sind diese Tage, die im Gedächtnis bleiben, obwohl es genau diese Tage sind, die man so schnell wie möglich vergessen will.


  • Published on July 17, 2010
  • 248 words

God In The Numbers

09
Jul 2010

Wahrscheinlich gehört Richard Ashcroft, gehört seine Band The Verve zu den vielen Bands von denen fast jeder das eine Lied kennt. Beziehungsweise meint das eine Lied zu kennen. Die Rede ist von Bittersweet Symphony. Ein Lied, was nicht zuletzt durch den Film Eiskalte Engel zweifelhafte Bekanntheit erlangte. Doch die Bandbreite von The Verve ist weit größer als man mit Kenntnis dieses einen Liedes vermuten könnte. Dabei zieht sich durch sehr viele der von Ashcroft geschriebenen Lieder ein Thema: Mathematik. Hier mal eine kleine Auswahl:

Wie das so ist, wenn man ganz spontan beschließt über irgendwas zu schreiben lässt das Blackout nie lange warten. Bezogen auf die oben genannte Zahlenthematik habe ich sicher nicht unbedingt die besten Lieder ausgewählt, aber es sind gute Werke der Künstler. Werke die ein bisschen zeigen, was hinter der bittersüßen Symphonie steckt.

  • Published on July 09, 2010
  • 161 words

Cardinal Song

25
Jun 2010

Es wäre einfacher sich nicht zu verlieben. Naja. Vielleicht auch nicht. Aber man könnte sich zumindest das Um-den-Verlust-Trauern ersparen. Es sei denn, man macht sich genau das dann zu seiner Hauptaufgabe: Trauern. Nach den besseren Zeiten. Den goldenen Momenten. Nicht so grauen Tagen. Dem Geruch von frischem Gras, mitten im Winter.

Es wäre einfacher.

Es wäre überhaupt nicht einfacher, es wäre nur anders kompliziert. Mit dem Bonus, dass fast alles wirklich schöne im Leben fehlen würde. Keine Alternative also. Warum auch? Alternativen gibt es doch sowieso nicht. Es gibt zwar auch nicht nur einen Weg, aber es gibt an jedem Punkt immer genau eine Entscheidungsmöglichkeit. Die Entscheidung trifft man aber nie bewusst. Sollte man zumindest nicht. Sobald man anfängt sich bewusst für oder gegen etwas zu entscheiden wird das Leben langweilig. Manche würden auch geregelte Bahnen dazu sagen. Langweilig passt aber besser.

Langweilig, weil die Spontanität verloren geht, weil das ganze Leben von äußeren Einflüssen geregelt wird, weil man keine eigene Meinung mehr braucht.

  • Published on June 25, 2010
  • 164 words

Porcelain

23
Jun 2010

An und für sich ist alles wunderbar, aber manchmal, manchmal da fehlen die Worte. Da fehlen die Worte um auszudrücken, dass man eigentlich gerade lieber gemeinsam schweigen würde anstatt alleine viel zu weit weg da zu sitzen und am Ende doch Fussball zu schauen um sich wenigstens der allgemeinen sinnlosen Euphorie hinzugeben. Man gönnt sich ja sonst nichts.

Doch die Worte fehlen trotzdem. Obwohl man endlos reden kann, über Belanglosigkeiten. Nicht das das schlecht wäre, aber es ist eben nicht das, was man sagen möchte. Nicht das, was die Gefühle sagen möchten.

Ich will das nicht. Ich will nicht nichts sagen können, ich will immer Worte finden. Ich weiß genau, dass das nicht klappen wird, schon viel zu lange weiß ich das. Und doch versuche ich immer wieder möglichst lange nicht sprachlos zu sein. Nicht durch einen Urwald voller Gedanken zu laufen und doch für keinen die passende Wortummantelung finden, nicht weil die Gedanken die falschen sind, sondern weil die Mäntel fehlen und so arme kleine zerbrechliche Gedanken kann man doch nicht ohne schützenden Mantel rauslassen, geschweigedenn überhaupt in die Nähe der Außenwelt.

Und doch, manchmal ist man eben sprachlos. Und wenn man nicht allein ist, ist das manchmal sogar wunderbar.

  • Published on June 23, 2010
  • 201 words

Our Faces Split The Coast In Half

19
Jun 2010

In the end, I was so swarmed by the flock of possibilities that drifted up murmuring and smiling to crowd about me on the bright autumn sidewalk that — like a farm boy flustered by a bevy of prostitutes — I brushed right through them, to the pay phone on the corner, to call a cab to take me back to school.

Donna Tartt - The Secret History

Noch fast am Anfang des wundervollen Debutromanes “The Secret History” von Donna Tartt steht diese Textpassage. Und doch beschreibt sie perfekt das Ichwillallesaufeinmalmachenundnochvielmehr-Gefühl. Das Gefühl, was während der letzten Seiten in mir aufstieg und was mich seitdem nicht mehr verlassen will.

Die Geschichte dreht sich um sechs Collegestudenten, die sich dem Studium der Antiken Kunst und Kultur, des Altgriechischen, kurz allem nicht modernem verschrieben haben. Schon zu Beginn des Romans wird deutlich, worum es gehen wird: Einer der Studenten wird sein Leben geben müssen. Das Wissen um dieses Ereignis lindert aber keineswegs - wie das ja manchmal passiert bei solchen Geschichten, wo das Ende schon bekannt ist - die Spannung. Ganz im Gegenteil, die Geschichte fesselt, von der ersten bis zur letzten Seite.

Nicht nur erzählerisch ist Donna Tartts Debut ein Meisterwerk, es ist auf ganzer Strecke berührend und inspirierend geschrieben. Leser meines Tumblelogs haben dies möglicherweise schon bemerkt.

Nachdem mir das Buch vor einiger Zeit von der großartigen @facella hier empfohlen wurde kann ich diese Empfehlung nun nur wärmsten Herzens weitergeben. Es lohnt sich, in jeder Hinsicht.

The Secret History
Donna Tartt
Penguin Books

  • Published on June 19, 2010
  • 258 words

Birds

16
Jun 2010

Den Titel eines Liebesliedes für einen Text über Twitter zu wählen mag Nichtnutzern etwas seltsam vorkommen. Doch genau das ist es: Liebe pur. Die meisten sozialen Netzwerke sind entweder asoziale Gruppensammelhaufen oder übersoziale Allessammelhaufen. Allgemein: Sammelhaufen.

Nicht so Twitter. Schon allein auf Grund des 140-Zeichen Formates der hinterlegbaren Nachrichten geht nicht alles immer einfach so, wie es sonst fast überall geht. Wenn man beispielsweise nur mal das Einfügen eines Bildes auf Facebook und Twitter vergleicht. Die eine Plattform blendet es sofort ein, überflutet den Anwender so häufig mit Information, die er so möglicherweise gar nicht haben will. Bei Twitter dagegen kann man nicht einfach so ein Bild einfügen, man kann höchstens einen Link zu einem Bild einfügen. Neulingen erscheint dies, genauso wie bei YouTube Videos und eigentlich jeglichem anderen Inhalt, meist wenig sinnvoll und schon gar nicht intuitiv. Womöglich ist es das auch nicht.

Doch gibt es diverse Hilfsmittel, die versuchen Licht ins Dunkel und Leichtigkeit ins Leben im Netz zu bringen. Allen voran seien an dieser Stelle Twitpic, img.ly, yfrog und Konsorten genannt, Webseiten die sich darauf spezialisiert haben Bilder (und teilweise auch Videos) so aufzubereiten, dass sie so einfach wie möglich in einer Twitternachricht veröffentlicht werden können. Mittlerweile haben sehr viele der altbekannten Medienanbieter ähnliche Funktionalität eingerichtet. Nun also noch mal zur Einfachheit: Auf den ersten Blick scheint die Bildsache kompliziert, auf den zweiten ist sie nicht wesentlich umständlicher als zum Beispiel auf Facebook.

Soviel zu Multimedia. Was ist mit Links zu Blogartikeln, Nachrichten, dem ganzen Rest?

Man könnte die aktuelle Phase des Internets in diesem Zusammenhang mit “The dawn of the URL Shortener” verfilmen, wenn man das Internet verfilmen könnte.
Aus der Tatsache heraus, dass die meisten Webadressen einfach zu lang sind um sie “mal eben kurz weiterzugeben” entstand vor einiger Zeit die Motivation für Dienste, die aus langen URLs kurze bilden, die dauerhaft und eindeutig auf die Originale weiterleiten - URL Shortener. Tinyurl, Bit.ly und is.gd seien hier stellvertretend genannt. Das zu den Werkzeugen.

Was macht man nun damit und mit den 140 Zeichen und was sind überhaupt Friends und Follower und was haben diese @’s zu bedeuten und warum um
Himmels Willen hat der eigentlich am Anfang von Liebe gesprochen?

Also immer der Reihe nach. Was man damit macht sollte eigentlich klar sein, man gibt Information weiter. Was genau bleibt jedem selbst überlassen, schließlich haben wir ja (noch) sowohl freien Willen als auch freie Meinung. Allerdings, so wird sich der Neuling fragen, ist es doch relativ sinnlos, einfach irgendwelchen “Mist” in diese kleine Box zu schreiben, wenn das keiner liest. Da hat der Frager auch recht. Deswegen sucht man sich seine Gefolgschaft. Das ist der kritische Punkt des Twitterns: Wen will man lesen und vor allem, von wem wird man gelesen? Ersteres kann man recht leicht selbst beeinflussen, schon bei der Anmeldung kriegt man ein paar Nutzer des Netzwerkes empfohlen, über diese wird man schnell auf weitere “Follower” aufmerksam werden. Zweiteres jedoch ist nicht wirklich selbstbestimmbar. Das ist die Einstiegshürde, eine Stammleserschaft zu finden, von der man gelesen wird, die “Friends” oder auch “Followings”. Wenn man jedoch kontinuierlich neues schreibt kommen die Leser von ganz allein.

Bisher war das alles noch ziemlich unsozial, nicht viel mehr als eine öffentliche Gedankensammlung ohne sichtbaren Mehrwert, wenn man es genau nimmt. Jetzt wird es langsam interessant. Wenn man nun schreibt und liest was andere schreiben, dann kommt ab und an - natürlicherweise - ein Reaktionsbedürfnis auf. Dafür gibt es in der Twitterkultur verschiedene Möglichkeiten. Beim Namen genannt wären das @-Replys, Retweets, Replys ohne @ (indirekte Rede sozusagen) und Direktnachrichten. Was verbirgt sich dahinter? Kurz gesagt: Der soziale Aspekt. Durch Reaktionen auf geschriebenes (Replys und Direktnachrichten) können mehr oder weniger lange Diskussionsfäden entstehen, man lernt neue Ansichten und Menschen kennen. Meist schneller und unkomplizierter, als dies anderswo geht. Man könnte an dieser Stelle den Vergleich mit einem antiken Forum anstellen, wo sich alles versammelt hat, um über die aktuellen Themen zu diskutieren, zu philosophieren, oder einfach nur dem Spektatel beobachtend beizuwohnen, einfach so, mit den anderen Anwesenden. Manchmal gibt es dann Aussagen, die von größerer Wichtigkeit sind, die weitertransportiert werden müssen. Aus diesem Grunde sind Re-Tweets entstanden, Wiederholungen eines Tweets eines anderen, um die Nachricht auch an die eigenen Leser weiterzugeben und so mehr Menschen zu erreichen, als es einem einzelnen möglich wäre. Das ist zwar das moderne Forum, aber immer noch die Oberfläche.

Unter der Haube gibt es dann Erscheinungen, die man im Allgemeinen unter dem Mem-Phänomen zusammenfassen kann. Kurz gesagt ist ein Mem eine Idee, ein Gedanke, insbesondere auf Twitter häufig Anhäufungen von Unmengen von Tweets zum gleichen Thema. Häufig werden diese dann mit einem bestimmten sogenannten Hashtag markiert. Hashtags sind diese Worte oder Zeichenkombinationen die mit einem Rautenzeichen am Anfang gekennzeichnet werden. Die sehen auf den ersten Blick etwas kryptisch aus, helfen aber ungemein dabei den Überblick zu behalten.

Schließlich und endlich fehlt jetzt für den Nichtnutzer immer noch diese komische Liebe, von der ich da sprach. Denn wer einmal etwas tiefer hineingeschnuppert hat, in die kleine große bunte Welt von Twitter, der wird wissen, was ich meine. Es sind die vielen Menschen, die es tagtäglich und immer wieder schaffen ein Lächeln ins Gesicht zu zaubern mit ihren Botschaften voller Glück und Freude, Botschaften von oft weit weniger als den zugelassenen 140 Zeichen. Es sind diese Menschen, die man nur aus ihren geschriebenen Worten kennt und doch nur allzu oft entsteht zu einigen von ihnen eine Bindung, als ob man sie schon immer kennen würde - mutual weirdness sind die Worte, die diesen Zustand für mich am Besten beschreiben. Gleichzeitig ist die Liebe zu Twitter für mich aber auch die Liebe zum Detail. Und eben nicht nur das Detail im schönen Zeitvertreib, sondern auch das Detail im Festhalten von Nachrichten und vor allem in der Regel auch in Sachen Korrektheit der Information. Trotzdem wird eigentlich nie der Witz aus dem Auge verloren, immer versucht einen Weg zu finden den grauen Alltag so gut wie eben möglich einzufärben.

Bleibt noch eine Frage: Warum hab ich das hier alles geschrieben?

Irgendwann entdeckte ich Twitter.com und relativ bald wusste ich zumindest was es an technischen Möglichkeiten bietet. Dann habe ich mich einfach mal angemeldet. Am Anfang hab ich von dem großartigen “Leben”, von dem sozialen Netzwerk Twitter, nicht viel mitbekommen, kannte fast keinen derer denen ich folgte persönlich, lebte in einer Blase. Mit der Zeit dann brach diese Blase und ich entdeckte die eigentliche Großartigkeit von Twitter. Seitdem kann ich mir ein Leben ohne nicht mehr vorstellen. Nicht unbedingt, weil mir die Witze fehlen würden, oder weil ich besonders wichtige Informationen nur bzw. am besten über diesen Weg kriege, nein, viel mehr, weil mir der Kontakt zu den vielen großartigen Menschen fehlen würde, die mir tagtäglich zeigen, dass es einfach immer auch etwas anderes als die eigenen Gedanken gibt, dass diese aber nichtsdestotrotz immer wichtig sind. Ebenso würde mir auch dieser besondere Kanal zur eigenen Mitteilung fehlen. Man hat tagein tagaus so viele winzige Gedanken. Es ist wunderbar und wichtig teilen zu können. Twitter ist ein - nicht nur praktischer - Weg dies zu tun.

Teilen. (Fast) alles.

  • Published on June 16, 2010
  • 1179 words

Google Eye

10
Jun 2010

An sich mag ich die Google Suche. Ich hab sie immer gemocht. Weil sie einfach immer schnell und gut war. In letzter Zeit wurde aber das Nutzerinterfaceteam scheinbar von diesem schrecklichen Ajax-alles-muss-dynamisch-sein-Hype erfasst.

Am Anfang war das, was dabei rauskam, auch schön, sogar förderlich. Man denke da zum Beispiel an Google Suggest (Die automatischen Suchwortvorschläge beim Tippen.) Dann kam iGoogle. Das war so “Juhu, Yahoo, von Google.” - nicht, dass Portalseiten allgemein schlecht sind, aber als iGoogle kam, war es nicht wirklich sinnvoll und auch heute noch ist es meist eher eine Ansammlung unendlich vieler unbenutzter Widgets die nur sinnlos das jeweilige Endsystem ausbremsen. Das Beste Feature von iGoogle ist meiner Meinung nach nach wie vor, dass man es einfach ausschalten kann.

Bisher kam man dann immer auf die gute alte Sucheingabemaske, die nicht zuletzt einer der Gründe war, die Google so populär gemacht haben: Es ist unglaublich leicht bedienbar. Aber auch hier gab es in der letzten Zeit Veränderungen. Im Wesentlichen sind es zwei Schritte, die in Kombination zu einem nun doch sehr missmutigen Nutzererlebnis führen. Zum Einen das Standardmäßige Ausblenden aller Seitenelemente die primär nicht mit dem Suchformular zu tun haben. Diese werden erst eingeblendet wenn sie gebraucht werden. Das an sich ist natürlich mitnichten ein Grund zur Aufregung, viel mehr war das meiner Ansicht nach ein Schritt in die richtige Richtung.

Heute aber hat Google einen Schritt in die falsche Richtung gemacht. Fremdbestimmung der Nutzer ist selten eine gute Idee. Schon gar nicht, wenn es um Änderungen in einem Benutzerinterface geht, an das die Nutzer seit einer gefühlten Ewigkeit gewöhnt sind. Man könnte meinen, es ist nur ein Hintergrundbild. Wenn das Bild keine Einbußen in der Verfügbarkeitsgeschwindigkeit bedeuten würde, wäre es auch kein Problem. Dem ist aber nicht so. Das Hintergrundbild wird - hipp und trendy, wie das sein muss im Web 2.376 - nach dem Laden der Seite mittels Ajax nachgeladen. Der dabei entstehende Effekt (relativ Browserunabhängig) ist nicht mehr der eines flüssigen Aufbaus der Webseite. Soviel zur technischen Seite. Doch auch die Seele fühlt sich genervt. Ich möchte kein Hintergrundbild haben, nur um einen Suchbegriff eingeben zu können. Wenn ich das wollte würde ich Microsoft Bing benutzen.

Leider sind manche IT Firmen in letzter Zeit der Meinung, dass sie ihre Nutzer nutzen müssen. In dieser Hinsicht nähert sich die Wirtschaft der Politik in eineme Maße an, dass ich nicht gut und nicht richtig und schon gar nicht zukunftsweisend finde. Dabei wollte gerade Google doch immer genau das sein: Gut, richtig und zukunftsweisend.

(Übrigens kann man die Macht der Google Suche in einem sauberen Nutzerinterface trotzdem haben. Zum Beispiel über keyboardr.com.)

  • Published on June 10, 2010
  • 443 words

Southern State

07
Jun 2010

Was kann man schon sagen über eine Stadt, die älter ist als fast alles, was man davor gesehen hat. Vorallem: Was kann man sagen, nachdem man die Reiseführerbeschreibungen rausgestrichen hat? Viel. Und doch fehlen die Worte. Worte für die Überreste einer der Kulturen die unser aller Leben vor etwa 2000 Jahren so maßgeblich geprägt hat. Die Überreste derer, die versucht haben die anderen Überreste zu schützen, bis auch sie die Macht verloren zu Wachen und zu Schützen. Und schließlich die Moderne, die sich dazwischen drängt, aber doch vielerorts einfach verschluckt wird von der Geschichte. Rom.

Vielleicht ist Rom für seine Bewohner auch nur eine Stadt, doch wenn man dort ist mag man das nicht glauben. Eine Art Zauber umgibt diese Stadt. Womöglich spielt dieses große (wirklich große, wenn man davor steht merkt man es erst richtig.) weiße Gebäude da keine unwichtige Rolle bei. Schließlich ist es von so ziemlich jedem Ort der Stadt aus zu sehen. Immer ein bisschen passend und ein bisschen Fremdkörper.

Dankbar bin ich den Stadtplanern, die es geschafft haben, das neue moderne Rom nicht das alte, ehrwürdige zerstören zu lassen. Relativ nahtlos gehen alt in neu in älter und neuer über und überall schwingt sowohl das allgemeine italientypische Flair - ihr wisst schon, Luft und Liebe und Sonne und Süden und alles hat Zeit aber wir machen trotzdem ein bisschen Mopedstress - als auch eine Art von Magie mit, die ich bisher nur in dieser Stadt gespürt habe. Das Wissen darum, was auf diesen Flecken auf denen man steht, läuft, sitzt oder in Gedanken davonschwebt in den vergangenen 2700 Jahren passiert ist. Das Gefühl, dass man nirgendwo mehr der erste sein kann. Manchmal ist sie fast ein wenig erdrückend. Die Geschichte dieser Stadt.

Lustigerweise bleibt hinterher zum Einen die Erkenntnis, dass italienische Pizza mitten in Italien irgendwie nicht so gut schmeckt wie beim Italiener um die Ecke und dass der Fotoapparat so langsam seine alters- und leistungsbedingten Grenzen erreicht und zum Anderen das Wissen, dass dies zwar der erste, aber sicher nicht der letzte Besuch dieser Stadt gewesen sein wird.

  • Published on June 07, 2010
  • 391 words

For Emma

25
May 2010

Manchmal braucht es keine großen Worte.

Manchmal kann man aus einem wunderschönen Lied ein Meisterwerk machen.

Manchmal ist es einfach schön.

  • Published on May 25, 2010
  • 36 words

While My Guitar Gently Weeps

21
May 2010

Der wesentliche Unterschied zwischen Freundschaft und Verwandtschaft ist, dass man sich letztere nicht aussuchen kann. Doch kann man sich denn seine Freunde wirklich immer aussuchen? Gibt es nicht Situationen im Leben, in denen es mehr als nur ratsam ist, sich mit dem ein oder anderen Menschen gut zu stellen. Man muss dieses hochschlafen ja nicht immer zu wörtlich nehmen, aber das Vitamin B. Das gibt es. Das ist die eine Seite der Nichtwählbarkeit bei Freundschaften.

Die andere ist, dass Freundschaften gerade weil sie nicht einfach da sind wie Verwandtschaft eine ganz andere Art von Pflege und Vertrauen und Gegenseitigkeit bedürfen. Man streitet sich mal oder redet einfach aneinander vorbei. Das ist zwar selten gut aber normal und auch wichtig. Wenn immer alles perfekt wäre wäre auch immer alles langweilig. Dennoch ist es wichtig, dass man immer versucht den anderen zu verstehen, sich auf die Probleme einzulassen und Lösungen zu finden. Denn genau das zeichnet (gute) Freundschaften aus. Leider wird viel zu oft der Weg des geringsten Widerstandes gewählt und man schiebt die Schuld komplett auf den jeweils anderen und beruft sich auf den eigenen sinnlosen Stolz. Dabei könnte alles so einfach sein. Miteinander Reden!

I don’t know how you were inverted

no one alerted you

The Beatles


  • Published on May 21, 2010
  • 218 words

Indefinitely

13
May 2010

Es ist als ob man gefangen wäre, zusammengepresst von Wäscheklammern. Das Herz zusammengeschnürt, der ganze Körper möchte schreien, jede Faser ringt nach Aufmerksamkeit. Und der Bauch, der baut sich ein kleines Nest was gegen alles drückt. Dann will man Heulen und kann nicht. Weil irgendwas dagegen spricht. Wahrscheinlich darf man nicht, wenn man will, sondern muss nur wenn man nicht sollte. Naturgesetze sind manchmal ziemlich nervig.

  • Published on May 13, 2010
  • 70 words

The Perfect Song

09
May 2010

Musik ist ja sowieso das Allheilmittel. Immer ist genug davon da, nie muss man sich sorgen machen, dass es irgendwann mal nicht das passende Lied für den momentanen Gemütszustand gibt.

Denkste.

Unpraktischerweise gibt es Situationen in die Köpfe kommen können in denen einfach kein Lied passen will. Dann sucht man stichworthaft aber eigentlich zusammenhangslos irgendein irgendwie passendes Lied. Auf YouTube, Last.fm, überall. Und trotzdem findet man nichts. Weil man falsch sucht, meistens.

Wenn man Glück hat begegnet man recht zeitnah oder auch etwas später einem Menschen der einen versteht, so richtig, so ohne Worte. Und der weiß welches Lied für ihn passen würde. Dann braucht man kein Glück mehr sondern nur noch seine Ohren um den Kopf endlich erlösen zu können von der Suche nach dem richtigen Lied. Dann ist alles wieder gut.

Es gibt für jede Situation das richtige Lied. Aber nicht für jeden Menschen und jede Situation. Aber wenn sich zwei Menschen finden, die fast immer richtige Lieder für die Sorgen und Wünsche und Freuden des Anderen finden, dann ist das schön.

  • Published on May 09, 2010
  • 179 words

Just The Faces Change

02
May 2010

Ich würde was drum geben mal wieder so richtig natürlich sein zu können. Tagein tagaus die selbe Maske, immer nett und hilfsbereit für die ganze Welt. Ist ja auch nicht so wichtig, dass nie was zurück kommt. Als ob ein winzig kleines Danke schon zu ewiger Ergebenheit verpflichtet. Wäre mir neu.

Die Schattenseite des Gutfreund seins. Nichtmal. Eigentlich die Schattenseite des hier Mensch seins. Niemals ehrlich sein. Sich wie alle anderen auch verstecken. Weil wir Angst vor uns selbst haben. Nicht vor den anderen.

Es macht keinen Spaß jeden Morgen in der U-Bahn den Volkstrauertaggesichtsausdruck präsentiert zu bekommen, gerade so, als ob kurz vorm Einstieg acht schwere Tragödien auf einmal eingetreten sind. Das kann man selbst als Frohnatur nicht ewig durchhalten. Recht schnell legte ich mir auch diese hübsche Melancholiemaske zu, werd ich wenigstens nicht mehr so komisch angesehen, so wie man angesehen wird, wenn man es wagt in der freien Wildbahn zu lachen.

Wie auch immer.

Mal da draußen und nicht auf euren Bildschirmen mein inneres nach außen kehren dürfen. Das wäre was feines.

  • Published on May 02, 2010
  • 175 words

I'm Still Here

30
Apr 2010

Newsletter sind ja an und für sich ein schon fast ausgestorbenes Informationsformat. Ein paar interessante gibt es aber dann doch noch. Für mich zum Beispiel den von Kula Shaker. In dessen neuester Ausgabe schrieben sie, dass es einen neuen Song und bald auch ein neues Album geben wird.

Warum?

Weil Kula Shaker einzigartig sind. Aber gut. Das wird nicht reichen. Einzigartig sollte jede Band, sollte jeder Künstler sein, wenn er sich behaupten möchte. Das war schon immer so und das wird mit der zunehmenden Medienverfügbarkeit und Bereitstellungsmöglichkeit immer wichtiger. Zurück zu Kula Shaker. Historisch betrachtet könnte man sagen, dass Kula Shaker eine der vielen Britpop-Bands sind. Andererseits, was sagt das schon. Zwischen Suede, Oasis, Radiohead, Supergrass, Pulp, Blur, Kula Shaker und den vielen anderen gibt es letztendlich nicht so sehr viele (musikalische) Gemeinsamkeiten. Was Kula Shaker auszeichnet - einzigartig macht - ist eine Verknüpfung die es in der Form bei britischer Musik zuletzt bei den Beatles gab. Ein Wort: Indien.

Man hört es raus, aus jedem Wort, aus jedem Ton, aus jeden Lied. Der Frontmann und vornehmliche Songschreiber Crispian Mills hat einige Zeit seines Lebens in Indien verbracht und schafft es zusammen mit dem Rest der Band immer wieder Konzepte traditionell indischer Musik mit mehr oder weniger modernem Rock, manchmal sogar fast Elektro-Pop zu verbinden. Natürlich sind nicht alle Stücke gleich gut, doch im großen und ganzen ist Kula Shaker eine verlässliche Größe wenn es um tiefsinnige Texte geht die möglichst keine eintönige musikalische Untermalung haben sondern durch die Musik zu einem zweiten Leben außerhalb ihres reinen Textdaseins erweckt werden.

  • Published on April 30, 2010
  • 270 words