Meandering Soul

This day is done, I'm going home.
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Herbstregen

02
Nov 2014

Herbst war schon immer - zumindest seit ich mich erinnern kann - meine Lieblingsjahreszeit. Im Grunde sind ja alle Tage zu jeder Jahreszeit verzaubernd, wenn man nur zur richtigen Zeit mit den richtigen Leuten am richtigen Ort ist. Herbste brauchen diesen ganzen Aufwand nicht. Im Herbst versucht die Natur alljährlich wieder, anders zu sein. Sich eine Maske aufzusetzen. Nicht zuletzt beginnt ja auch die fünfte Jahreszeit mitten in diesem Stimmungsgewitter.

Es gibt meist viel Regen. Regen, der reinigt, Regen, der anders als Sommerregen und erst recht anders als Frühlingsregen riecht. Regen, der nass und kalt und ein bisschen dreckig ist. Regen, der Pfützen zu Abenteuern macht. So, wie jeden Herbst die selbe Art Regen wieder kommt, kommen mit eben diesem auch unweigerlich Erinnerungen. Sätze zum Beispiel, die diese Herbstmagie greifbar machen.

That night I wrote into my journal: ‘Trees are shizophrenic now and beginning to lose control, enraged with the shock of their fiery new colors. Someone — was it van Gogh? — said that orange is the color of insanity. Beauty is terror. We want to be devoured by it, to hide ourselves in that fire which refines us.’

(Donna Tartt, The Secret History)

  • Published on November 02, 2014
  • 201 words

Es ist nicht immer Fiktion

18
Oct 2013

Es ist nicht immer Fiktion. Es ist immer Leben. Manchmal ist es ausgedacht.

Manchmal ist es nur ein bisschen erweitert oder abgeschnitten, immer jedoch unter der Obhut des Fiktionspavillons. Doch die meisten Pavillons bestehen aus Glas oder einem anderen mehr oder minder transparentem Material. Das ist gut, man möchte sich darunter ja nur vor Widrigkeiten schützen und nichts vollends verstecken. Ganz im Gegenteil.

Es ist nie Fiktion. Dafür aber manchmal alles, was ich von der Wahrheit weiß.

  • Published on October 18, 2013
  • 77 words

Herbstlaubblätterfarben

11
Oct 2013

Herbstlaubblätterfarben gehören ganz bestimmt zu dem Schönsten, was die Natur zu bieten hat. Nach erfrischendem, aber monotonem Grün und vor endgültig erpressender endloser Graumeliertheit von allem fügt sich alljährlich dieser Zauber in die Landschaft

Jedes einzelne dieser fallenden Blätter ist ein kleiner Beweis für die immer unerreichbare Eleganz des Vergangenen.

  • Published on October 11, 2013
  • 50 words

This? I've done this before.

07
Oct 2013

When they bombed Hiroshima, the explosion formed a mini-supernova so every living animal, human or plant that received direct contact with the rays from that sun was instantly turned to ash. And what was left of the city soon followed. The long-lasting damage of nuclear radiation caused an entire city and its population to turn into powder. When I was born, my mom says I looked around the whole hospital room with a stare that said, “This? I’ve done this before.” She says I have old eyes. When my Grandpa Genji died, I was only five years old, but I took my mom by the hand and told her, “Don’t worry, he’ll come back as a baby.” And yet, for someone who’s apparently done this already, I still haven’t figured anything out yet. My knees still buckle every time I get on a stage. My self-confidence can be measured out in teaspoons mixed into my poetry, and it still always tastes funny in my mouth. But in Hiroshima, some people were wiped clean away, leaving only a wristwatch or a diary page. So no matter that I have inhibitions to fill all my pockets, I keep trying, hoping that one day I’ll write a poem I can be proud to let sit in a museum exhibit as the only proof I existed. My parents named me Sarah, which is a biblical name. In the original story, God told Sarah she could do something impossible and she laughed, because the first Sarah, she didn’t know what to do with impossible. And me? Well, neither do I, but I see the impossible every day. Impossible is trying to connect in this world, trying to hold onto others while things are blowing up around you, knowing that while you’re speaking, they aren’t just waiting for their turn to talk – they hear you. They feel exactly what you feel at the same time that you feel it. It’s what I strive for every time I open my mouth – that impossible connection. There’s this piece of wall in Hiroshima that was completely burnt black by the radiation. But on the front step, a person who was sitting there blocked the rays from hitting the stone. The only thing left now is a permanent shadow of positive light. After the A-bomb, specialists said it would take 75 years for the radiation-damaged soil of Hiroshima City to ever grow anything again. But that spring, there were new buds popping up from the earth. When I meet you, in that moment, I’m no longer a part of your future. I start quickly becoming part of your past. But in that instant, I get to share your present. And you, you get to share mine. And that is the greatest present of all. So if you tell me I can do the impossible, I’ll probably laugh at you. I don’t know if I can change the world yet, because I don’t know that much about it – and I don’t know that much about reincarnation either, but if you make me laugh hard enough, sometimes I forget what century I’m in. This isn’t my first time here. This isn’t my last time here. These aren’t the last words I’ll share. But just in case, I’m trying my hardest to get it right this time around.

Sarah Kay

  • Published on October 07, 2013
  • 564 words

wip-1713

27
Apr 2013

Rachael Yamagata - The only fault
Red Hot Chili Peppers - Midnight, Dosed, By the way
The Killers - Romeo & Juliet, Sams Town (Abbey Road)

Und Miles Davis.

  • Published on April 27, 2013
  • 29 words

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24
Apr 2013

Dinge im Kopf sortieren sieht auf dem Papier so viel einfacher aus, als in der Umsetzung ist. Die Idee, aufzuschreiben, was man so getan hat, macht mir Angst. Nicht, weil ich nichts tue, auch nicht, weil ich nicht in der Lage dazu wäre, das alles aufzuschreiben. Ich weiß, wenn ich ehrlich zu mir selbst bin, nicht einmal, warum mir dieser Gedanke, diese Idee so viel Angst bereitet.

Statt dessen konsumiere ich lieber über häufig unschön ausufernde Zeiträume mehr oder weniger gehypte Serien. Manchmal lese ich Bücher. Bücher, deren Seiten ich nicht selten alle samt anstatt so mancher Moderner Kunst in die Galerien dieser Stadt hängen möchte. Doch auch das wäre keine Lösung, erst recht nicht zu dem Problem mir einzugestehen, dass ich nicht aufschreiben möchte, was ich tue, weil ich dann sehen würde, wie viel davon gerade eigentlich gar nicht so wichtig ist.

Diese ganzen Bücher und Serien und Filme sind morgen auch noch da. Auch übermorgen. Die Zeit, die Ideen in meinem Kopf in Taten umzusetzen aber nicht mehr. Ich hoffe, ich finde bald die Kraft nicht mehr aufzuhören anzufangen.

  • Published on April 24, 2013
  • 181 words

Sag, wie geht's dir eigentlich?

27
Mar 2013

Und plötzlich ist man dann angekommen und hat auf dem Weg da hin zwei- bis dreimal zu oft vergessen, die Wegbegleiter “Sag, wie geht’s dir eigentlich?” zu fragen.

“Sag, wie geht’s dir eigentlich?”

Das ist keine schwere Frage, jedenfalls ist es nicht schwer, sie zu stellen, man darf es nur nicht vergessen. Zumindest ist es immer mal wieder ratsam wichtige (sogenannte Herz-) Menschen zu fragen, wie es ihnen geht, was sie so machen, und ob das eigentlich okay ist, sie mit all dem Kram zu belasten, den das eigene Pochwerk loswerden möchte.

“Sag, wie geht’s dir eigentlich?”

Das kann eine verdammt beschissene Tränenkanone sein. Wenn man darauf antworten soll und der Kopf mit den Gefühlen lieber 32 heb auf als Herz spielt.

Aber es kann auch zu wunderschönen, sekundenweise Ewigkeit schaffenden Momenten führen, in denen man sich gemeinsam über diese seltenen Momente im Leben freuen kann, wo tatsächlich mal einfach alles gut ist.

  • Published on March 27, 2013
  • 153 words

Ausbrechen

12
Feb 2013

Ich kann spüren, wie Geschichten zwischen meinem Kopf und meinem Herz hin- und herwandern. Irgendwas hält sie davon ab, auszubrechen. Irgendwo ist eine Sperre auf dem Weg nach draußen.

Wahrscheinlich ist es die selbe Sperre, die sich in meine innere Mitte gesetzt hat. Wenn ich die Augen schließe spielt mein Körper Jahrmarkt. Mit allem. Nur ohne mich. Immerhin sind die Feuerwerkseffekte vor den Augen beeindruckend. Auf die wechselwarmen Gefühlschauer an den Armen, die sich zuweilen auch in spontanen Gänsehauteruptionen äußern, würde ich dennoch gerne verzichten. Es muss so viel raus, doch der Schlüssel fehlt. Das ist, wie mit dem Füllfederhalter schreiben zu wollen, wenn keine Tinte mehr greifbar ist. Inklusive dem hilflosen Kratzen. Ich möchte das nicht.

  • Published on February 12, 2013
  • 117 words

Challenge Accepted

05
Jan 2013

Und dann kam mir der Gedanke, dass das hier mal sehr viel Spaß gemacht hat und dies ist demzufolge der Versuch, zu schauen, ob dieser Spaß wiederbelebbar ist. Diesem Versuch stellt sich ein Hang zum Dinge nicht mehr nur Halb machen wollen entgegen. Und ein Hang dazu, lieber tausend Dinge anzufangen als Einhundertzweiunddreißig zu beenden. Wäre ja sonst auch bei weitem nicht kompliziert genug. Und das wäre nicht vertretbar mit einer Jugend die abgesehen von vielen guten Ratschlägen nie vergessen hat, darauf zu achten, oft genug auf die bevorstehende Kompliziertheit und Komplexität des Erwachsenseins hinzuweisen. Tja nun. Challenge Accepted.

  • Published on January 05, 2013
  • 99 words

Alltagsmistkram

25
Sep 2012

Das eigentliche Problem am Telefonieren ist nicht der dadurch erzwungene Kontakt zu Menschen, sondern die bedingte Kommunikationsredundanz. Wenn man zum Beispiel bei einem Friseur anruft, liegt die Wahrscheinlichkeit, dass man einen Termin zum Haare waschen/schneiden/legen haben möchte ziemlich nah an 100%. Trotzdem ist es nach sozialen Verhaltenskonventionen notwendig, “Hallo, ich hätte gerne einen Friseurtermin” zu sagen. Dieses Dilemma wirft ohne Zweifel und nicht ganz unbegründet die Frage auf, wie oft denn jemand beim Friseur nach einem Zahnarzttermin fragt.

  • Published on September 25, 2012
  • 78 words

Die Frage nach dem nächsten Gespräch

25
Sep 2012

Immer, wenn ich mich mit Menschen unterhalte, denke ich darüber nach, worüber wir wohl reden werden, wenn wir uns das nächste Mal begegnen. Dieser Denkprozess wird mitunter so nervenfressend, dass er mich daran hindert, das aktuelle Gespräch fortzuführen. Meist enden diese fatalen Gedankenspiele mit der Frage danach, wo man wohl wäre, hätte man nicht über das nächste Gespräch nachgedacht.

  • Published on September 25, 2012
  • 59 words

Hängemattengedanken

19
Aug 2012

Falls ihr bisher der Meinung wart, dass alles gut wird, sobald man in einer Hängematte liegen kann, habt ihr euch geirrt. In Wahrheit nämlich wird nicht alles gut, sondern viel viel besser, als ihr es euch jemals habt träumen lassen. Allerdings braucht es dazu eine weitere Zutat: Meereswellenrauschen. Perfektionierbar mit einer Prise Sonnenuntergang.

Überhaupt sind Sonnenuntergänge am und ins Meer nicht zu verachten. Das Versinken des Feuerballs im unendlichen Blau, schon so manch einen berufenen und weniger berufenen Poeten und Maler hat diesem Naturschauspiel ein Denkmal gesetzt. Dabei begehen wir alle immer wieder den gleichen Fehler: Ereignisse, die so rein und schön sind, kann man nicht festhalten. Stattdessen sollten wir uns geehrt fühlen, dass die Natur uns immer wieder an solch einfacher Eleganz und unerreichbarer Großartigkeit teilhaben lässt.

Trotzallem besteht natürlich kein rechtfertigbarer Grund, mit dem Versuch des Sonnenuntergangsmagiefesthaltens aufzuhören. Vielleicht klappt das ja irgendwann. Das wäre schön.

  • Published on August 19, 2012
  • 148 words

Sitzen vier Polen im Auto

19
Jul 2012

Als ich Anfang des Jahres mitbekam, dass Alexandra Tobors erstes Buch “Sitzen 4 Polen im Auto” bald erscheinen würde, hibbelhüpfte ich erst einmal ein wenig durch die Wohnung. Es ist viel Zeit vergangen, seit ich Tiffy zum ersten Mal aus ihren Entwürfen lauschen durfte und unter anderem von den Schwierigkeiten erfuhr, die durch ein Paar Eichhörnchenschuhe in deutschen Schulen auftreten können.

Nichtsdestotrotz fällt es mir nicht leicht, Worte zu finden, dieses Buch zu empfehlen. Nicht, weil ich es nicht empfehlen möchte, sondern zum Einen, weil das schon andernorts besser getan wurde, als ich es könnte und zum Anderen, weil mir dieses Buch persönlich sehr viel bedeutet. Es wäre also nicht fair, würde ich dieses Buch hier umfangreich rezensieren, da diese Kritik gefahrlaufen würde, von Kritik völlig frei zu sein.

Nun möchte ich aber dennoch nicht ganz ohne ein paar Bemerkungen über dieses Buch verbleiben. Dass ich es sehr mag, dürfte dem geneigten Leser dieses Textchens hier schon bewusst geworden sein. Vor allem aber, und dies nicht um den Inhalt in den Schatten stellen zu wollen, sondern, um dessen Wichtigkeit zu unterstreichen, möchte ich den meiner Ansicht nach wichtigsten Satz aus dem Nachwort des Romans wiedergeben: “Fiktion bringt uns die Wirklichkeit näher, als die objektive Wahrheit der Fakten es vermag.” Alexandra Tobor hat in diesem Satz sehr schön die Faszination eingefangen, die uns immer wieder dazu treibt, uns in fiktive Gedankenwelten zu flüchten. Denn, es ist eine sicher auch zu Olas Schulzeiten vermittelte deutsche Binsenweisheit: Die Gedanken sind frei.

Abschließend bleibt mir noch, dem nun hoffentlich nach der Geschichte von Lux! und Eichhörnchenschuhen gierenden Leser den Hinweis an die Hand zu geben, dass die durch das Lesen dieses Buches induzierten Lachanfälle durchaus einem größeren Umfeld (lies “Bitte im öffentlichen Nahverkehr lesen”) gut tun können. Zugleich bleibt aber zu bedenken, dass der wachsame Leser sich ab und an von einem weinenden Auge befallen finden wird. Denn - weiter oben steht es bereits - dieses Buch bringt uns der Wahrheit ein Stück näher.

Um die Sache kurz zu fassen: Es ist toll, lest es bald! Und wer sich noch immer nicht sicher ist, begebe sich auf der Stelle zum Einhorn, da kann man nämlich reinhören. Mit ganz viel Öpve.

Sitzen vier Polen im Auto

Alexandra Tobor

  • Published on July 19, 2012
  • 373 words

Close your eyes

29
Jun 2012

In your eyes I can see that you're cracking up.
In your eyes I can see that you've had enough.

(The Chemical Brothers)

  • Published on June 29, 2012
  • 27 words