Meandering Soul

This day is done, I'm going home.
eFranes Penguin Avatar

Jahresendmeinungsäußerung

31
Dec 2011

Zeit vergeht ja auch irgendwie immer schneller. Und Verlust und Veränderung waren selten so nah beieinander wie in diesem Jahr.

Amy Winehouse, Elizabeth Taylor, Steve Jobs. Nicht nur Namen, sondern Menschen, die nicht vergessen werden werden.

Tunesien, Ägypten, Wall Street. Ein neues Gesellschaftsbewusstsein. Nicht nur vereinzelt, sondern weltweit und ungebrochen.

Und nicht zuletzt landet immer wieder dieses eine Bild im Kopf.

http://www.huffingtonpost.com/2011/06/16/vancouver-riots-2011_n_878128.html

  • Published on December 31, 2011
  • 67 words

Wirre Wortknäuel

14
Dec 2011

Manchmal geht es nur darum, einfach “Hallo, ich bin da.” zu sagen. Einfach ein Gespräch anzufangen, einfach zu reden. Tausend wirre Worte aufstapeln, um sich selbst verstehen zu können. Endlich einmal wirklich nicht allein sein mit all dem Gedankensalat im Kopf.

Du sagtest einmal, du würdest gerne nicht mehr nur dir selbst deinen Kopf ausschütten. Du sagtest sogar, die Art, in der ich mit dem Matsch aus deinem Kopf umgehe, würde dir gut tun. Davon merke ich aber nichts mehr. Warum nicht? Habe ich mich geändert? Hast du dich geändert?

Red mit mir.

Lass mich nicht immer anfangen. Verlass dich vor allem nicht darauf, dass ich immer da sein werde. Du hast mir beigebracht, Menschen loszulassen. Ich möchte dich nicht loslassen, aber wenn du mich dich nicht mehr verstehen lässt, werde ich dich loslassen müssen. Lieber möchte ich noch tausende wirre Wortknäuel mit dir entflechten und mindestens ebenso oft den Moment erleben, in dem deine Augen plötzlich wieder aufleuchten, plötzlich wieder diesen Funke der “Alles ist Gut”-Magie ausstrahlen, der sie meist so einzigartig macht.

  • Published on December 14, 2011
  • 174 words

Plan B

19
Nov 2011

Falls am Ende doch alles schief gehen sollte und keiner der Träume, die auf den tausenden Notizzettelpapierfliegern im Kopf umher düsen wahr wird, so möchte ich wenigstens einen verfickten Tag so gelebt haben, als wäre mein Leben eine Skinsepisode.

  • Published on November 19, 2011
  • 39 words

Status Quo

10
Nov 2011

Viel zu lange in der Phantasie leben, dass am Ende alles gut werden wird, lässt am Ende tatsächlich eine ganze Menge ziemlich gut werden. Nun ist es zwar so, dass fast nichts jemals wirklich gut ist - aber im Grunde liegt dies ja nur an diesem ewig treibenden “perfekt”, was so drohend nah an wirklich gut liegt - aber dennoch gibt es ab und an im Leben Situationen, die Ankerpunkte sind. Momente, in denen man seinen ganz persönlichen Status Quo ein paar Meter auf der Zeitachse des Lebens weiter nach vorne schieben kann. Genau das sind aber auch die Momente des Aufbruchs. Das Verschieben ist ja quasi der Save Point im Real Life. Danach kann man etwas ausprobieren, sich mal wieder etwas weiter nach vorne lehnen - ist schließlich auch gar nicht so gut für so einen Körper, immer nur in Ruhe zu verharren. Nein. Man muss etwas tun. Am besten ganz oft ganz viele neue Herausforderungen annehmen. Möglicherweise schafft man dann diese oder jene nicht. Vielleicht steht man sogar mehrfach drei Meter atemlos vor der Zielgerade und kommt einfach nicht mehr weiter. In diesen Zeiten ist es dann wichtig, dass man seinen Status Quo nicht zu weit hinten liegen gelassen hat, denn je weiter man zurück muss, umso mehr geht dabei verloren. Unweigerlich.

Hermann Hesse hat einmal gesagt, das Leben eines Menschen gliedere sich in verschiedenartige Stufen, von denen jede einzelne nicht ohne die anderen sein könne. Ich glaube, es ist von äußerster Wichtigkeit, jederzeit zu wissen, auf welcher Stufe man gerade steht, und - noch unvergleichlich viel wichtiger - wie hoch man sich seine Treppe bauen möchte.

  • Published on November 10, 2011
  • 269 words

Kopfbremsen

08
Nov 2011

Es gibt Lieder, die ziehen dich runter, egal wie gut du drauf bist. Die schleichen in deinen Kopf und verziehen erstmal Augen und Mund und wandern dann langsam weiter gen Herz um es fest zu umklammern und nicht mehr loszulassen, bis endlich die Tränendrüsen laufen und der ganze Körper klamm wird vor Angst und Trauer.

Hide and Seek von Imogen Heap ist eines dieser Lieder. Sogar mit der besonderen Fähigkeit, dass es oft schon reicht, einfach nur für einen winzigen Moment an das Lied zu denken, damit das Schicksal seinen Lauf nimmt. Im Grunde ist das eine gute Sache. Wir sind zwar sowieso schon tendenziell die meiste Zeit wegen irgendwelchem Mist traurig, aber manchmal, manchmal braucht man einfach ganz dringend etwas, womit man mit hundert prozentiger Garantie sofort wieder auf den Boden zurück kommt. Dafür sind dann solche Lieder da.

(Auch: Hallelujah in der Version von Jeff Buckley, Meine Freundin lag im Koma und alles was sie mir mitgebracht hat ist dieses lausige T-Shirt von Wir sind Helden, Die Gymnopedies von Erik Satie, …)

  • Published on November 08, 2011
  • 174 words

Idiot slow down

03
Nov 2011

Idiot, slow down.

  • Published on November 03, 2011
  • 11 words

Kompromisslose Selbstwahrnehmungsstörung

03
Nov 2011

Alles ist da, alles ist richtig und doch: Gleichzeitig ist nichts da und nichts annähernd annehmbar. Die Geschichte der Fehlbarkeit der Seele, der immer zum falschen Ziel führenden Determiniertheit endlos langer innerer Monologe. Kompromisslose Selbstwahrnehmungsstörung. Man weiß, wann der Moment der Sorgenüberwältigung erreicht ist und doch sucht man sie. Weiter. Immer weiter. Mehr. Immer mehr. Ganze Stadien könnte man füllen mit Variationen der eigenen kaputten Persönlichkeiten.

  • Published on November 03, 2011
  • 66 words

Selbstverständlichkeiten

31
Oct 2011

Die Nächte in dieser Jahreszeit sind zwar nicht wesentlich länger als in anderen, zumindest nicht, solange man sie im Rahmen des ständig treibenden Lebens eingebettet lässt, aber die Nächte in dieser Jahreszeit sind oft gedankenreichere Nächte. Das Jahresende rückt mit erdrückender Geschwindigkeit näher und näher und wie immer gibt es noch zu viele Dinge, die erledigt, zu viele Ideen, die aufgeschrieben, zu viele Herzen, deren Fragen beantwortet werden wollen.

Die meiste Zeit des Jahres halten wir zu viel in unserem Leben für selbstverständlich. Licht. Wärme. Das Leben an sich. Doch, was haben wir davon

Zwar wird in diesen letzten Wochen des Jahres traditionell schon sehr viel Kopfleistung darauf verwandt, sich Gedanken über möglichst gute Vorsätze zum nicht einhalten zu machen und nebenbei klopft Weihnachten an die Tür und damit verbunden die alljährliche Feststellung, dass man es wieder erfolgreich geschafft hat, aus dem “Nächstes Jahr kaufe ich alle Geschenke rechtzeitig.” ein “Naja, immerhin weiß ich bei zweien von zweiundvierzig schon so in etwa, was sie kriegen sollen.” werden zu lassen. Nicht gerade günstige Voraussetzungen also, um sich auch noch damit zu beschäftigen, was man für zu selbstverständlich hält. Dabei ist es gerade jetzt wichtig, sich all der kleinen Dinge, die andere Menschen und vor allem die Natur tagein tagaus fûr uns tun, bewusst zu werden, kurz lächeln und dann nicht inne zu halten, sondern an sich selbst nach unten schauen. Wir wollen alle nur ein schönes Leben haben, also sind wir auch alle dazu verpflichtet unsere persönlichen Stärken dazu zu nutzen, das Leben derer um uns herum besser zu gestalten. Was auch immer dieses besser im Einzelfall bedeutet.

Leben ist einzigartig.

  • Published on October 31, 2011
  • 270 words

Ich war nie wirklich hier

30
Oct 2011

Ich war nie wirklich hier. Ich habe mich nie wirklich fallen gelassen in dieser Stadt. Zwar an dem ein oder anderen Ort, wenn sich gerade mal für einen Moment alles gut angefühlt hat, aber nie bedingungslos überall. Wenn man mich fragen würde, wie ich dazu komme, trotzdem zu behaupten, dies wäre einer der schönsten und besten Orte der Welt, ich könnte höchstwahrscheinlich keine zufriedenstellende Antwort geben.

Sich nicht wohlzufühlen mit dem, was man tut, was man schafft und was man nicht schafft, schränkt das Blickfeld ein. Man sieht weniger als das Ziel, viel weniger als den Weg. Öfter, als einem lieb ist. Doch genau da liegt das Problem: Wen man den Weg nicht mehr sieht, kann auch die am Wegesrand verteilte Schönheit und Eleganz nicht mehr in den Geist schleichen, sich nicht mehr wie ein unsichtbarer Schutzmantel um die Seele legen.

Bücher sind ein guter Schutzmantel. Musik ist - gerade weil sie anders im Kopf bleiben kann - schon ein etwas besserer. Doch der beste Schutz für das Heil der eigenen Seele bleibt die Liebe für die Natur in der sie lebt.

  • Published on October 30, 2011
  • 182 words

Reboot

29
Oct 2011

Ich möchte wieder mehr schreiben. Ich möchte aufhören, jedes Wort immer vier Mal umzudrehen, nur um es am Ende doch nicht in die Waagschale zu werfen. Es sind zu viele Sätze durch den Kopf gegangen, die nicht aus der Feder durften.

  • Published on October 29, 2011
  • 41 words

Eine halbe Sekunde - Teil 2

02
Oct 2011

Lene war bereits mit einer Hand dabei eine Tasche zu packen, als sie am anderen Ende der Leitung dumpfe Schritte hörte.

“Anton? Anton bist du das?”
“Lene? Ja. Ich…Tim…”
“Anton wo bist du?"
“Tim, er…”
“Sag mir einfach wo du bist Anton, ja? Ich sitze schon fast im Auto.”

Lene hatte schon beim ersten Klingeln des Telefons ein ungutes Gefühl im Bauch gehabt. Sie notierte sich die Adresse, die Anton ihr nannte auf dem Block neben dem Telefon, riss das erste Blatt ab und steckte es sich in die Hosentasche.

“Lene?”
“Ja?”
“Danke.”
“Noch bin ich nicht da. Bleib wo du bist, okay?”

Seine Antwort hörte sie schon nicht mehr. Während sie fuhr blickte sie immer wieder nervös auf die kleine digitale Uhr am Armaturenbrett. Lene hoffte nur, dass Anton keine Dummheiten machen würde. Seit Minuten drückte sie das Gaspedal unbewusst durch.

Anton ging zurück in das Zimmer, strich mit einer Hand über die Reisetasche. Der Gedanke daran, dass Lene bald hier sein würde ließ ihn einmal tief durchatmen. Er zog den Reißverschluss zu, griff nach der Tasche und machte sich auf den Weg zur Rezeption.
Als die Tür aufging musste er nicht einmal aufblicken, um festzustellen, dass es Lene war, die da herein kam. Er stand auf und ihre Blicke trafen sich. Sie machte ein paar Schritte auf ihn zu, streckte den Arm nach der Tasche aus und griff mit ihrer freien Hand nach der seinen.
“Lass uns was essen gehen. Und dann solltest du nach Hause fahren. Wir sollten nach Hause fahren.”
Der Griff um Lenes Hand wurde fester.

Schweigend saßen sie sich gegenüber. Anton stocherte in seinem Rührei herum, während Lene ihn mit ihren ruhigen Augen betrachtete. Das konnte sie schon immer gut. Sie versprühte diese wunderbare Ruhe, sobald sie einen Raum betrat. Anton öffnete das kleine Seitenfach der Tasche, zog das Tagebuch seines Bruders heraus und schob es vorsichtig über die Tischplatte. Keiner sagte ein Wort. Eine junge Frau trat an ihren Tisch und fragte höflich, ob sie noch Kaffee nachschenken dürfe. Anton nickte fast unmerklich und Lene lächelte freundlich.

“Ich musste weg. Es ging nicht anders. Dabei wusste ich noch nicht einmal wohin ich denn gehen sollte. Weg. Ich musste weg wie er auch einfach ging.”
“Ich weiß.”

Anton wusste, dass Lene mit ihm fahren würde, er musste nur etwas sagen. Ihm war bewusst, dass er nicht ewig vor seiner Vergangenheit davonlaufen konnte, es war nur so viel einfacher sich nicht umzudrehen. Für den Bruchteil einer Sekunde spielte er mit dem Gedanken die Kamera auszupacken und Lene zu fotografieren. Lene. Er musste ihr nicht erklären was passiert war, sie verstand auch ohne Worte. So war Tim auch gewesen.

Anton stand auf. Er konnte nicht mehr ändern was passiert war, aber er musste versuchen zu verhindern, dass weitere falsche Entscheidungen getroffen wurden. Lene sah ihn an, nickte, legte Geld auf den Tisch und folgte ihm zum Auto.

Klick. Lene löste ihren Blick von der Straße und sah Anton an. Klick. Sie musste lächlen. Klick.

(Den ersten Teil gibt es beim farbenmädchen.)

  • Published on October 02, 2011
  • 505 words

Bleib doch noch einen Moment

01
Oct 2011

Bleib doch noch einen Moment und hör dem Wind zu. Lass mich bei dir sein. Ich bin da.

  • Published on October 01, 2011
  • 23 words

(Überwindbare) Grenzen

28
Sep 2011

Es gibt eine Form von Abendrot, dessen Schönheit weit über das normalerweise greifbare hinausgeht. Es ist dieses Abendrot, welches einem, wenn auch nicht für viel mehr als eine halbe Stunde, das Gefühl gibt, dass all die großen und kleinen Probleme in der Welt und all die größeren und kleinen Sorgen, die man selbst mit sich herum trägt, nicht von Dauer sein können. Die pure Eleganz der Erscheinung und deren Nähe zum Rand der Vorstellbarkeit lässt Magie durch den Betrachter wandern. Vielleicht braucht es nur ein paar mehr dieser Abendrote und ein paar mehr Menschen, die diese Magie spüren, damit am Ende tatsächlich alles gut wird.

  • Published on September 28, 2011
  • 136 words