Meandering Soul

This day is done, I'm going home.
eFranes Penguin Avatar

Years End Blues

29
Dec 2010

Weil Jahresenden trotz allem immer Spuren von Melancholie enthalten. Weil man nichts besser mit Musik begegnen kann als Melancholie.

  1. Radiohead – You and whose army?
  2. Amos Lee – All my Friends
  3. Nick Drake – Hazey Jane I
  4. Hermann van Veen – Wenn ich mir was wünschen dürfte
  5. Jack Johnson – While We Wait
  6. Ben Harper – Power of the Gospel
  7. Monsters of Folk – Temazcal
  8. Wir sind Helden – Stiller
  • Published on December 29, 2010
  • 78 words

Look at what the light did now

23
Dec 2010

Taste the taste I taste ’till it’s tasted

Look at what the light did now

  • Published on December 23, 2010
  • 25 words

Klischees sind dumm. Nicht nur weil ich das sage.

10
Dec 2010

Ich bin voll das Indiekind. Wird mir zumindest ab und an gesagt. Manchmal sage ich das auch selbst, weil es gerade passt, oder aus anderen, ähnlich absurden Gründen. Eigentlich stimmt das gar nicht. Ich höre zwar gerne und viel dieser so genannten Indiependent-Musik, aber es gibt ja auch immer die anderen. Mal abgesehen davon, dass ein Großteil der hippen “Indiebands” sowieso bei einem der Majors einen Plattenvertrag hat, kann man einfach nicht ewig ununterbrochen die gleichen 7 Akkordmuster mit den gleichen 15 Gitarreneffekten und 23 Motiven hören. Denn ziemlich genau das ist Indie häufig vorwiegend: Langweilig. Langweilig, gerade weil die Bands, die Indie sein wollen sich meist so unendliche Mühe geben anders zu sein als alle anderen, dass sie genau das nicht schaffen. Dabei sollte Indie eigentlich mit einer “If they don't like it, fuck it."-Attitüde gemacht werden. Nennt es meinetwegen punkig, aber macht es. Und an die ganzen zwei Gitarristen, Bassist und Schlagzeuger Bands da draußen: Die Beatles gab es schon, waren gut. Könnt ihr nicht besser, nur anders.

Worauf wollte ich eigentlich hinaus? Ach ja, ich wollte eigentlich auf die Anderen hinaus. Auf die “richtigen” Majors. Wobei das ja heutzutage in der Regel sowieso alles einfach unter “Alternative” katalogisiert wird.

Man kann zum Beispiel nur bis zu einem gewissen Punkt von den Red Hot Chili Peppers fern bleiben. Oder eben von den Beatles. Oder auch von Britney Spears, Christina Aguilera und wie sie alle heißen. Das ist eben nunmal doch auch gute Musik. Gefällt zwar nicht jedem und passt auch nicht immer und manches ist auch echt Schrott, aber hey, es ist bestimmt nicht mehr Schrott dabei, als unter dem ganzen Gewusel, dass sich da Indie schimpft.

Ab und an kann man ja mal By The Way anstatt Kid A hören, wenn man Lust auf ein Meisterwerk der 00er Jahre hat. Sollte man sogar.

Lasst uns einfach Menschen sein, die Musik hören, die ihnen gefällt und nicht Musik hören, die ihnen gefällt, weil die Musik in ein bestimmtes Klischee passt, was sie gerade erfüllen möchten. (Manchmal will ich aber trotzdem gerne Indiekind sein.)

  • Published on December 10, 2010
  • 345 words

Fünf Fragen

01
Dec 2010
  1. Woher kennen wir uns?
  2. Können wir uns leiden?
  3. Können wir uns meiden?
  4. Weshalb fühlt sich das so unwirklich an?
  5. Warum interessiert uns das?
  • Published on December 01, 2010
  • 28 words

Schreiben

01
Dec 2010

Schreiben damit es besser wird. Was besser wird ist dabei nicht von sonderlich großem Belang. Hauptsache irgendwas wird besser. Wenn man krank wäre, könnte man ja einen Arztbesuch anvisieren, damit wenigstens die Grippe besser wird. Oder was auch immer. Aber man ist ja nicht mal krank. Es ist einfach nur alles irgendwie seltsam.

Schreiben damit es anders wird. Vielleicht kann es gar nicht besser werden. Vielleicht ist das ja nur eines dieser großen Lügenmärchen, die man den Kindern immer erzählt: Irgendwann wird es besser. Früher war doch aber auch alles besser. Warum ist es dann heute nicht mal gut?

  • Published on December 01, 2010
  • 99 words

Immer diese Fragen.

30
Nov 2010

Es kam ein Stöckchen geflogen. Von flugunfähig. Naja, es kam wohl eher mühsam daher gewatschelt. Wie ein Pinguin oder so. Wie dem auch sei. Acht Fragen hatte sie, Acht nicht ganz einfache. Ich hab mir Mühe gegeben beim Antworten:

Wie gut schätzt ihr eure Fähigkeit als Freund/in ein?

Ich kann manchmal ziemlich nervig sein. Ich bin auch ab und an durchaus sehr leicht reizbar. Trotzdem bin ich davon überzeugt ein guter Zuhörer zu sein und warten zu können und bereit zu sein, mich mit den Problemen meiner Freunde auseinander zu setzen und zu helfen, wenn ich es kann.
Soviel zum allgemeinen Teil. Im Subtext steht ja da meiner Auffassung nach auch noch die Frage nach Freund/in in einer Beziehung. Da wird es noch schwieriger. Eigentlich bin ich gerne da. Doch ich bin eben auch in gewisser Hinsicht Perfektionist. Das macht die ganze Sache nicht gerade einfacher. Ganz im Gegenteil, es frisst von innen auf. Ständig zu versuchen alles so gut wie möglich zu machen lässt in der Regel am Ende entweder nichts oder nur schlechtes geschehen. Kurz und gut: Ich glaube ein guter Freund sein zu können, vorausgesetzt, man ist bereit, sich auf meine Macken einzulassen.

Ohne was könntet ihr nicht leben?

Ohne Musik. Und ohne Bücher. Und ohne Musik in Büchern. Eigentlich müsste hier wohl das typische “ohne meine Freunde” stehen. Doch wenn ich alles in allem betrachte sind Freunde zwar unendlich wichtig, doch braucht man Freunde eben immer in unterschiedlicher Dosierung. Und auch ab und an nicht unbedingt als Menschen. Manchmal kann einem ein gutes Buch ein besserer Freund sein, als es ein echter je könnte. Manchmal gibt es Lieder, die viel mehr Schmerz aufnehmen können, als man es Menschen zumuten möchte. Doch irgendwie, irgendwie gehören ein paar Freunde schon auch zu dem dazu, ohne das ich nicht ich wäre.

Wie nah gehen euch Unglücksnachrichten (z. B. Erdbeben in Haiti)?

(Diese Fragen sind so kompliziert. Oder bin ich das?) Ich kann mich noch gut erinnern, wie ich damals, am 11. September 2001, vor dem Fernseher saß und nicht so recht wusste, was das alles zu bedeuten hat und warum und wieso und überhaupt alles. Das war ein einschneidendes Erlebnis. Seitdem bin ich aber scheinbar etwas “Katastrophenresistent” geworden. Keineswegs lassen mich derartige Ereignisse inzwischen kalt - wie könnten sie auch - geht es doch meist um viel zu viele unschuldige Menschenleben. Viel zu viel Leid, was häufig vorher, insbesondere aber auch danach, viel zu schlecht und unzureichend wahrgenommen wird und auf das die Staatengemeinde immer wieder mit den gleichen offensichtlich nicht wirksamen Hilfsaktionen reagiert. Es gibt nur eine Menschheit. Wir sollten langsam anfangen das einzusehen.

Euer absolutes Lieblingsbuch? Warum?

Ich habe kein absolutes Lieblingsbuch. Es gibt einfach zu viele tolle Bücher. Die meisten davon habe ich aller Wahrscheinlichkeit nach noch nicht einmal gelesen. Aber hier war ja implizit nach (einem) konkreten Buchtitel gefragt. Nun denn:

  • Christa Wolf - Kein Ort. Nirgends. Weil es die großartigste Beschreibung (un)erfüllter Wünsche ist, die ich kenne. Weil die Worte, die Sätze, die ganze Geschichte nie wieder aus dem Kopf geht, wenn sie einmal drin ist. Weil sie so real wirkt, das ihre Fiktivität nur äußerst schwer einsehbar ist.

  • Donna Tartt - The Secret History. (Weil.)

  • Mia Bernstein - Erdbeerflecken. Weil es schlicht und einfach wunderschöne, verzaubernde Kurzgeschichten sind. (Und weil.)

Engagiert ihr euch irgendwie (ehrenamtlich)?


Bedingt. Ich bin interessiert an fast allem und will ständig die Welt verändern, allein, es fehlt die Zeit. Häufig habe ich den Drang irgendwas zu tun, weil mich dieses oder jenes stört. Meist erstickt dieser Drang aber leider im Keim am Mangel einer Idee die mich sofort von ihrer Umsetzbarkeit und möglichst hohen Erfolgschance überzeugt. Wenn sich allerdings eine Gelegenheit ergibt, etwas zu tun, von dem ich überzeugt bin, dass es nicht im Winde verweht, ergreife ich diese in der Regel auch gerne.

Dein hilfreichster/bester/liebster Internet-Account?


Jemanden von der Sorte, den man lieber fragt, wo er noch keinen Account hat, anstatt ihn zu fragen, ob er denn bei diesem oder jenem Webdienst angemeldet wäre, nach seinem hilfreichsten/besten/liebsten Internet-Account zu fragen ist gewagt. Sehr gewagt.

Winter oder Sommer?


Herbst oder Frühling. Eigentlich. Also naja, alle Jahreszeiten haben so ihre guten und schönen Seiten und alle Jahreszeiten haben auch nervige, sehr unschöne Eigenschaften. Trotzdem: Frühling oder Herbst. Sommer und Winter sind keine Stadtjahreszeiten.

Wie verbringt ihr Weihnachten/Neujahr?


Weihnachten sicher mit der Familie, mal ein bisschen Ruhe finden. Silvester dann wie letztes Jahr schon mit (hoffentlich vielen) tollen Twitter-Menschen zusammen. ([Schleichwerbung.](http://twtup.com/BTRLS2011))

Das wars. Nun zu dem zweiten Teil, der zu dieser Stöckchensache gehört. Auch wenn ich früher im Sportunterricht nie ein guter Werfer war machen wir jetzt hier Stöckchenweitwurf. Mit neuen Fragen:
  1. Was beobachtest du zuerst, wenn du jemanden kennen lernst?

  2. Bildschirmleser oder Ausdrucker?

  3. Was würdest du gerne ändern?

  4. Warum?

  5. Gibt es Filme, die du aus Prinzip nur im Kino gesehen hast/sehen würdest?

  6. Kannst du Fragen stellen ohne zu versuchen sie unterbewusst selbst zu beantworten?

  7. Wie stehst du zu der Idee von Wikileaks?

  8. Welche Probleme hättest du, wenn du in deiner gewohnten Umgebung für immer auf das Internet verzichten müsstest, sich sonst aber nichts ändern würde?

    Und die Stöckchen fliegen an susealiaspaul, die herzprinzessin, einewiekeine und jede(n), der fangen kann (und will).


  • Published on November 30, 2010
  • 872 words

Weg

30
Nov 2010

Wenn du nicht mehr weißt, ob du hier und jetzt oder irgendwann und irgendwo einmal der warst, der du sein wolltest, als du noch klein warst und dachtest, dass die Pläne, die du für dein Leben schmiedest, ganz sicher genau so in Erfüllung gehen würden, bist du trotzdem noch lange nicht erwachsen. Nur einen einzigen Schritt weiter.

Wenn du nicht mehr weißt, wer sich damals gegen deine Meinung gestellt hat, als du zum ersten Mal aufgestanden bist und nicht einfach geschwiegen hast, als du zum ersten Mal gesagt hast, was in dir vorgeht, und das nicht nur irgendwem, sondern jemandem, der wichtig war, bist du erwachsen. Zumindest ein bisschen.

Zumindest so erwachsen, dass du anfangen kannst aufzuhören einfach nur Pläne zu schmieden und stattdessen lieber ein kleines, unauffälliges „Flucht“ vor diese schreibst. Weg willst du. Wohin weißt du noch nicht, aber weg.

Hab ich recht?

  • Published on November 30, 2010
  • 145 words

Sixteen

21
Nov 2010

Die erste Midlife-Crisis kommt mit Mitte zwanzig. Gnadenlos. Egal wo man gerade ist oder was man macht, auf einmal kommt das unbändige Verlangen sich sinnlos zu betrinken; auf Parties mit Menschen und Musik der man lange gedacht hatte abgeschworen zu haben, lange verlassene Jugend.

Doch auf einmal will man wieder 16 sein, natürlich ohne die im Laufe der Jahre erworbenen Privilegien aufzugeben. Denn wenn wir ehrlich sind macht 16 nur mit Führerschein und eigener Wohnung Spaß. Also will man dann doch eher nicht 16 sein?

Nein will man nicht. Eigentlich will man nur dieses spezifische Gefühl, dieses Verlangen nach Freiheit und Unabhängigkeit und Allestunkönnen, in diesem Jetzt haben, in diesem Jetzt, in dem man die Möglichkeit hätte es zu mehr als nur einem Verlangen zu machen.

Aber irgendwas ist ja immer.

  • Published on November 21, 2010
  • 136 words

Fall Foliage

16
Nov 2010

You make me smile with my heart.

  • Published on November 16, 2010
  • 15 words

Einhundert

11
Nov 2010

Wie es wohl wäre, einfach mal komplett neu anzufangen. Es gibt Dinge, die brauchen mehr als 1000 Bilder. Fast alle großen Medien berichten dieser Tage über das Ende der 00-er Jahre. Einerseits reizt mich der Gedanke eines täglichen Blogbeitrages ungemein. Winter in dieser Stadt ist sowohl grauen- als auch wundervoll. Ich war noch mal draußen in diesem Schneeberlin und hab ein paar Bilder gemacht.

You got to weigh what he said

To help you shape the way you play


Jedes Jahr das Gleiche. Es gibt viel zu viele Menschen, die es schaffen alles, aber auch wirklich alles in ihrem Leben, auf ein einziges Exemplar zu reduzieren.

I was told by a knight of the sun

That wisdom could set people free


Schreiben ist anders. Seit der neuesten Appletechnologieveröffentlichung redet alle Welt mal wieder über Flash. Es geht ums wollen sollen. Weiße Blätter immer wieder umdrehen, von der einen auf die andere Seite und wieder zurück. Ab und an kommt es im Leben eines jeden von uns mal vor, dass man Dinge sagt, die man später dann bereut. Es sollte viel mehr gelesen werden. Ein bisschen was von allem. Oft wird behauptet, Weblogs und Tagebücher seien das gleiche. Schon im Oktober letzten Jahres, bereits nach den ersten zaghaften Worten, die Elisabeth Rank zum aller ersten Jour Fitz aus ihrem Debutroman “Und im Zweifel für dich selbst” vorlas wusste ich, dass dies mal eines der Bücher werden wird, die man nicht nur ein mal und auch nicht nur zwei mal liest. Google Buzz. Manchmal muss man eben einsam sein. Weg.

I go

Where I please

I walk through walls

I float down the Liffey


War ja klar, dass ich mir irgendwann diese “Neuerfindung der Maus” zulegen würde. Nachts ist alles anders als tagsüber. Als Radiohead 2007 In Rainbows veröffentlichten gab es viel Furore um das Album. Kinderspiele. Allein die Musik von Glen Hansard und Marketa Iglova zu hören ist verzaubernd. Ich liebe dich. Das ging mir früher auch mal so. Es gibt Menschen, denen hat man fast zu viel zu sagen.

Language is the liquid

That we’re all dissolved in

Great for solving problems

After it creates a problem


Es ist ein Versuch der zum scheitern verurteilt ist, jedesmal wieder, und doch ist es eine wichtige Frage: Was ist eigentlich Liebe? Es gibt diese Worte. Ich war skeptisch. Newsletter sind ja an und für sich ein schon fast ausgestorbenes Informationsformat. Ich würde was drum geben mal wieder so richtig natürlich sein zu können. Musik ist ja sowieso das Allheilmittel. Es ist als ob man gefangen wäre, zusammengepresst von Wäscheklammern. Der wesentliche Unterschied zwischen Freundschaft und Verwandtschaft ist, dass man sich letztere nicht aussuchen kann. Manchmal braucht es keine großen Worte. Was kann man schon sagen über eine Stadt, die älter ist als fast alles, was man davor gesehen hat. An sich mag ich die Google Suche. Den Titel eines Liebesliedes für einen Text über Twitter zu wählen mag Nichtnutzern etwas seltsam vorkommen.

In the end, I was so swarmed by the flock of possibilities that drifted up murmuring and smiling to crowd about me on the bright autumn sidewalk that — like a farm boy flustered by a bevy of prostitutes — I brushed right through them, to the pay phone on the corner, to call a cab to take me back to school.


An und für sich ist alles wunderbar, aber manchmal, manchmal da fehlen die Worte. Es wäre einfacher sich nicht zu verlieben. Wahrscheinlich gehört Richard Ashcroft, gehört seine Band The Verve zu den vielen Bands von denen fast jeder das eine Lied kennt. Einfach mal bei grün an der Ampel stehen bleiben. Dann ist auf einmal eben nicht mehr alles gut. Fahr ans Meer, nimm dir eine dicke kuschelige Decke, setz dich an den Strand, hör den Wellen zu. Es sind diese Tage an denen der gute Rat “Bleib liegen.” das einzige ist, was im Kopf herumschwirrt. Früher konnte ich nicht flüstern. Nur ganz vorsichtig das Papier mit dem Bleistift berühren, drei mal ansetzen für eine Linie. Dann ist es okay so wie es ist.

If this was our last time

What would we do, what would we say then?


Brüste. Menschen die nicht verstehen, dass manche Gespräche nur zwischen ein und drei Uhr Nachts geführt werden können, haben die falschen Freunde. Vielleicht war das ja eigentlich alles gar nicht so gemeint. Bisher fand ich die Debatte um Googles Street View absurd. Es ist so vieles. Ich sitze in der U-Bahn, allein mit meiner Musik, um mich herum leere, leicht eingedellte Sitzgruppen. Wenn ich doch nur einen Grund hätte, dich anzusprechen. Das Hupen eines LKWs schreckt mich auf. Der Daniel hat gefragt, unter anderem die Suse.

Society

I hope you’re not angry

If I disagree


Um das von Anfang an festzulegen: Das ist keine CD-Kritik. Sie wusste, dass es zu spät war. Dieser Weg führt ins Nirgendwo. Obwohl er der jüngere war – es fiel auf, doch nur bei genauem Hinsehen, flüchtige Beobachter hätten die Altershierarchie von Paul und Cleo auch durchaus verwechseln können – hatte Paul schon immer die Rolle des Durchsetzers inne. Sie redeten nicht viel. Camden Town Market. Ich dachte mir, ich könnte einfach einen Regenbogen auf die Wolken malen, als sie mich gefragt haben, ob sie dir was ausrichten können. Wenn du einen Menschen aus deinem Leben noch ein Mal wiedersehen könntest, wen? Vielleicht besteht der Sinn des Lebens einfach darin, so viele Menschen wie möglich zu finden, die einem dieses besondere Geborgenheitsgefühl geben, ohne sich dafür anstrengen zu müssen. Ich will nicht nach Hause gebracht werden. Und am Ende liegst du in irgendeiner Stadt in irgendeinem Haus in irgendeinem Bett und hörst dem Leben zu. “Wie lange ist es her?” Man müsste immer schreiben können. (A song for a lover of long ago.) Wieso ist das Leben anderer Menschen interessanter als das eigene? Liebe M., drei Tage ist es her, seitdem du in den Zug gestiegen bist. Ankommen hat sehr viel mit der relativen Nähe von Menschen zu tun. Hast du dich nicht auch schon unzählbar oft gefragt, ob man wirklich gleichzeitig lachen, weinen, etwas wollen und unter keinen Umständen wollen kann? Gerade eben noch war die Stadt da.

No alarms and no surprises.


Es gibt Unmengen Lieder, von denen ich gerne wüsste, wie sie entstanden sind. Ich liege auf der Couch und versuche gegen meinen Kopf zu gewinnen. Es gibt Musikvideos.

But right now everything you want is wrong

And right now all your dreams are waking up,

Right now I wish I could follow you

To the shores of freedom.

Darfst du mich anfassen? Wenn die tage trüber werden, werde ich dich nicht mehr so gut erkennen. Er hatte die Blätter wieder auf den Tisch geworfen, unachtsam, Knicke provozierend. Erst wollte ich eine eigene Herbstplayliste machen und online stellen, doch hat dazu zum richtigen Zeitpunkt die nötige Muse gefehlt. Normalerweise benutze ich nur selbst gemachte Fotos als Hintergrundbilder auf meinen Computern. Dann fehlen die Gedanken. Es gibt ja diese Meta-Evangelisten, die der Meinung sind, der Sinn und Zweck der Welt sei, sie über alle Ebenen hinweg zu vertaggen. Ich besitze ein iPhone 3GS, damit habe ich zwar den Vorteil des anwenderseitigen, kontrollierten Multitaskings nutzen können, als Apple sein iOS in der Version 4 veröffentlichte, der extrem gestiegene Ressourcenbedarf fiel jedoch nur all zu häufig auf. Der Moment, in dem sich der ganze Körper in eine andere Welt zu begeben scheint, der Moment, in dem aus den Lautsprechern ein fast vergessenes, vor Jahren zuletzt gehörtes Lied erklingt, der Moment, in dem alles kurz inne hält, nur, um die Sinneserfahrung aufsaugen zu können, um nichts zu verpassen, um in wenigen Sekunden ein ganzes Leben zu leben und doch keine Zeit zu verlieren, um gleichzeitig überall und nirgendwo zu sein und trotzdem mit beiden Beinen fest im Boden zu stehen, der Moment also, in dem ein neuer Lebensabschnitt beginnt.


Einhundert erste Sätze.
  • Published on November 11, 2010
  • 1362 words

The Way We Get By

10
Nov 2010

Der Moment, in dem sich der ganze Körper in eine andere Welt zu begeben scheint, der Moment, in dem aus den Lautsprechern ein fast vergessenes, vor Jahren zuletzt gehörtes Lied erklingt, der Moment, in dem alles kurz inne hält, nur, um die Sinneserfahrung aufsaugen zu können, um nichts zu verpassen, um in wenigen Sekunden ein ganzes Leben zu leben und doch keine Zeit zu verlieren, um gleichzeitig überall und nirgendwo zu sein und trotzdem mit beiden Beinen fest im Boden zu stehen, der Moment also, in dem ein neuer Lebensabschnitt beginnt. Unvermeidlich.

We go out in stormy weather

We rarely practice discern

We make love to some with sin

We seek out the taciturn

  • Published on November 10, 2010
  • 128 words

iOS 4.2

09
Nov 2010

Ich besitze ein iPhone 3GS, damit habe ich zwar den Vorteil des anwenderseitigen, kontrollierten Multitaskings nutzen können, als Apple sein iOS in der Version 4 veröffentlichte, der extrem gestiegene Ressourcenbedarf fiel jedoch nur all zu häufig auf. War ein Programmabsturz unter iOS 3 fast immer auf Fehler im Programm zurückzuführen, füllte sich mit iOS der Crash Reporter sehr schnell mit Einträgen der Ursache “Memory”. So oft, wie Programme abstürzten, selbst, wenn nur ein oder zwei gleichzeitig an waren, war Multitasking auf Anwenderseite dann doch eher wieder nur ein theoretisches Feature. Selbst mit den oft gelesenen Performancetricks, wie zum Beispiel dem Abschalten unnötiger Spotlight-Filter oder dem regelmäßigen Beenden von nicht genutzten Apps, hat sich nicht wesentlich was an der Situation geändert. Im Gegenteil, mit zunehmender Gerätelaufzeit wurde es eher schlimmer als besser. Zuletzt hatte ich - was vorher einwandfrei funktionierte - in U-Bahntunneln und ähnlichen, den Netztransmittern schwerer zugänglichen Stellen, selten bis nie eine Internetverbindung, laufende Telefonate brachen zuverlässig ab, sobald man einen U-Bahnhof betrat.

iOS 4.1 habe ich aus verschiedenen Gründen nicht installiert gehabt, was nicht zuletzt wegen des Zeitumstellungsbugs eine durchaus gute Entscheidung gewesen zu sein scheint.

Gestern habe ich endlich Zeit gefunden das Goldmaster von iOS 4.2 zu installieren. Nach einigen behebbaren Problemen funktionierte auch alles wieder. Zunächst ohne spürbare Verbesserung.

Heute habe ich das Gerät über den Tag hinweg intensiver genutzt als sonst. Belastungstest sozusagen. Am Ende des Tages bleibt uneingeschränkt die schon recht schnell gefundene Feststellung, dass Apple mit dem iOS 4.2 Update zumindest, was dessen spezifische Änderungen bezüglich des iPhone 3GS betrifft, scheinbar vieles an Performance und damit angenehmem Benutzungserlebnis wieder hergestellt hat, ohne damit die Funktionalität einzuschränken.

  • Published on November 09, 2010
  • 273 words

Einmal, da habe ich mein Hintergrundbild geändert

07
Nov 2010

Normalerweise benutze ich nur selbst gemachte Fotos als Hintergrundbilder auf meinen Computern. Gestern Abend jedoch fand ich über Matthias’ soup.io einen Blogpost eines Filmemachers, in dem dieser beschreibt, wie er die Hintergrundbeleuchtung einiger iPads als Lichtquelle für ein Shooting genutzt hat. Die dabei entstandenen Aufnahmen haben mich so begeistert, dass ich kurzerhand eine auswählte, welche nun meinen Desktop ziert.

  • Published on November 07, 2010
  • 63 words

Warum Schlagworte obsolet sind

07
Nov 2010

Es gibt ja diese Meta-Evangelisten, die der Meinung sind, der Sinn und Zweck der Welt sei, sie über alle Ebenen hinweg zu vertaggen. Verschlagworten zu Deutsch. Nun bin ich zwar durchaus davon überzeugt, dass Tags in gewisser Hinsicht praktisch sind, andererseits ist es mir persönlich nicht ersichtlich wieso ein derartiger Hype um Schlagworte entstanden ist.

Ist ihr eigentlicher Hauptzweck doch, Daten zu gruppieren. Daten, die in der Regel bereits durch eine Kategorieangabe (im Falle von Blogeinträgen) oder anderweitige Metadaten (z.B.: Titel- und Interpretenangaben bei Musikdateien) kategorisierbar sind. Man könnte auch durchsuchbar sagen. Wird doch insbesondere im WWW häufig die leichtere Wertbarkeit der Daten durch Suchmaschinen als Grund für massives Verschlagworten angegeben. Das ist Unsinn. Eine Suchmaschine untersucht den Volltext einer Seite, sammelt alle Links und, wenn es sich bei dieser Suchmaschine um Google handeln sollte, wertet die Anzahl der eingehenden und ausgehenden Links (insofern sind Schlagworte auf den ersten Blick sinnvoll), des weiteren wird der Inhalt analysiert und auf häufig vorkommende Worte untersucht. Da schau her. Häufig vorkommende Worte. Wenn sich der Suchmaschinenalgorithmus jetzt beispielsweise die gesamten Daten eines Webauftritts anschaut kann er für jeden Eintrag die zentralen Schlagwörter selbst – nicht zuletzt aufgrund seines viel größeren Kontextwissens durch die Suchdatenbank – herausfinden. Soviel zum ersten Grund, warum Schlagworte meiner Meinung nach obsolet sind.

Eigentlich würde der eine Grund reichen, doch, nur für den Fall, hab ich natürlich noch ein paar weitere. Zunächst stört mich an Schlagworten, dass sie im Allgemeinen manuell vergeben werden, höchstwahrscheinlich so gut wie immer durch den jeweiligen Autor des jeweiligen Textes. Dies hat zur Folge, dass es sich bei der Wahl um eine höchst subjektive Wahl handelt, welche unter Umständen nicht oder nur marginal den Inhalt des Textes zusammenfassen. Denn das sollte meiner Ansicht nach eine der Aufgaben von Schlagworten sein: Für den Leser sinnvolle Hinweise zum Inhalt zu geben.

Um jetzt hier nicht weiter auszuufern und noch Raum für (Gegen-)meinungen zu lassen verbleibe ich fürs erste mit einem weiteren Argument: Die Anzeige von Schlagworten - meist in diesen hübschen Tag Clouds - stört den Lesefluss.

  • Published on November 07, 2010
  • 341 words

X&Y

07
Nov 2010

Dann fehlen die Gedanken. Worte sind da, nur nichts, wofür man sie sinnvoll benutzen könnte. Das Tagebuch liegt offen auf dem Tisch, niemand der es lesen wollen würde, erst recht keiner, der etwas rein schreiben wollen würde. Wozu auch.

Manchmal geht es nicht mehr nur darum nicht zu wissen, was man sagen könnte, wenn etwas nicht in Ordnung ist, oder wem man das sagen könnte, oder wen man um Hilfe bitten könnte, nein, manchmal geht es in erster Linie darum, herauszufinden, was überhaupt ist.

When something is broken and you try to fix it.

Trying to repair it, anyway you can’t.

  • Published on November 07, 2010
  • 111 words